Aus des Vaters Herz geboren,
ehe Welt und Zeit begann,
Christus, A und O der Schöpfung,
Ziel und Ursprung aller Welt,
allen Seins, das je gewesen,
das jetzt ist und kommen wird
immer und in Ewigkeit.
Die Gestalt des schwachen Fleisches
und des Leibes Totenkleid
zogst du an, dass wir nicht sterben
an dem ersten Todeskeim
und im Abgrund des Gesetzes
ohne Rettung untergehen
immer und in Ewigkeit.
Seht, nun strahlt ein neuer Morgen:
Christus, unser Heil, erscheint,
den die Kraft des Geistes zeugte,
den die Jungfrau uns gebar.
Und im Kinde offenbart sich
der Erlöser aller Welt
immer und in Ewigkeit.
Den der Seher dunkle Rede
uns als Retter angesagt,
den in langer Zeit des Harrens
der Propheten Glaube sah:
Er ist da, den sie verheißen.
Grüßt ihn jubelnd mit Gesang
immer und in Ewigkeit.
Gott dem Vater sei die Ehre,
der uns seinen Sohn gesandt,
Ehre Christus, unserm Retter,
den die Jungfrau uns gebar,
Ehre auch dem Heiligen Geiste,
Ruhm und Preis und Lobgesang
immer und in Ewigkeit.
Amen
Prudentius (348-413)
Quelle: Informationen aus der Kirche und Welt
Initiativkreis katholischer Laien und Priester
in der Diözese Augsburg e, V,
Mitglied im Forum Deutscher Katholiken
Hrsg. Aktionsgemeinschaft (IK) Augsburg
20. Jg. Nr. 01 Januar 2016