Durch Maria zu Jesus! Treten wir vor den Heiland hin an der Hand seiner Mutter, so wird er zu Maria sprechen wie einst Salomon zu seiner Mutter:
„Verlange, meine Mutter, es wäre ja nicht recht, wenn ich dein Angesicht betrüben würde“. (3. Kön. 3, 20.) War nicht Mariens Bild und Fürbitte machtvoll schon in den Tagen der Apostel? Wo die entscheidenden Geheimnisse des göttlichen Heilsplanes sich vollziehen, da erscheint helfend und mitwirkend die Jungfrau von Nazareth. Das ist sehr beachtenswert. Wir hörten es schon im Hause zu Nazareth. Als die Verheißungen des Propheten von der Menschwerdung Gottes sich erfüllen sollten, da ist es Maria, die das entscheidende, zustimmende Wort sprach: „Es geschehe!“
Wir sahen ein Gleiches auf Golgotha. Da am Kreuze das Erlösungswerk sich vollendete, da sahen wir zu Füßen des Kreuzaltars Maria, die ihrem Sohne, vereint mit seinem Opferwillen, aufopfernd zur Seite steht.
Und wiederum sehen wir es in der gnadenvollsten Stunde der jungen Kirche, da die Apostelschar zum Himmel rief, daß der alles belebende Geist Gottes herabsteige.
Da berichtet der Evangelist:
„Die Apostelschar war vereint im Gebete mit Maria, der Mutter Jesu“ (Apg. 1,14).
Das ist vorbildlich geworden für alle Zeiten der Christenheit. Denn diese Mutterliebe und mütterlich helfende Fürbitte waltet fort am Throne der Gnade. Ein großer Marienverehrer gestand einmal, er komme sich vor wie eine Votivkapelle, in der an allen Wänden Gedenktafeln angebracht sind mit der Inschrift: „Maria hat geholfen“, oder „Maria hat mir Gnade geschenkt“ usw. Dieser Vergleich paßt auf jeden von uns.
„Wohlan, ahmen wir die seligste Jungfrau nach; gehen wir gleich ihr, fröhlich rechts oder links, wohin immer der Herr uns führen will.“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige: Hl. Desiderius, Bekenner, +612. Er war Bischof von Vienne, der Hauptstadt des damaligen Königreiches Burgund. Es erging ihm ähnlich wie dem hl. Johannes dem Täufer. Weil er dem lasterhaften Leben der Königin Brunhilde entgegentrat, wurde er von ihr verfolgt und getötet. –
Es zeigt sich im Menschenleben immer wieder die Tatsache, daß die Guten den Bösen ein Dorn im Auge sind, und es bewahrheitet sich durch die ganze Kirchengeschichte das Wort des hl. Paulus, daß, welche fromm in dieser Welt leben wollen, viel Verfolgung und Anfechtung zu erdulden haben.
Nachfolge Christi, 3.B. 34.K.: „Je reiner das Auge der Absicht ist, desto standhafter geht man durch die verschiedenen Stürme hindurch!“
Mutter, gib mir deinen Segen!