Das also ist der Zustand, in dem Gott den Menschen erdacht und geschaffen hat: Eine unversehrte menschliche Natur, vervollkommnet durch fünf präternaturale Gaben und von göttlichen Leben erfüllt. So war der Mensch „in seinem ganzen Wesen heil und geordnet“ (KKK 277).
Wir ahnen, was es heißt: „Gott sah alles, was er gemacht hatte. Und wahrlich, es war sehr gut.“ (Gen 1, 31).
Die Freiheit
An dieser Stelle ist zu fragen, warum Gott dem Menschen die Freiheit gegeben hat. Ist die Freiheit für den Menschen ein Fluch oder ein Segen?
Gott, der die Liebe ist (1 Joh 4, 16), hat uns mit Freiheit begabt, damit wir zur Liebe fähig seien, denn ohne Freiheit gibt es keine Liebe.
Die Freiheit ist ein hohes Gut. Wer sie recht gebraucht, für den ist sie zum Segen. Wer sie aber schlecht gebraucht (1 Petr 2, 16), für den wird die Freiheit zum Fluch.
Auch ob eine Ehe glücklich wird, hängt ganz entscheidend davon ab, auf welche Weise die Ehegatten ihre Freiheit gebrauchen. Wenn sie die Freiheit gut gebrauchen, so wie Gott es gedacht hat, finden sie darin große Erfüllung.
Quelle: Logik der Liebe – P. Martin Ramm – Grundlegendes und Konkretes zu Ehe, Familie und Menschsein – Thalwil 2017 – Seiten: Teil 71 und Teil 72.