„Er liebte seine Kirche.“ Wenn man in Rom durch die sogenannte Porta Pia, durch welche im Jahre 1870 die Piemontesen in die Ewige Stadt einbrachen, auf der Landstraße zur Kirche des heiligen Laurentius hinausgeht, so kommt man an einem großen Friedhof vorbei. Unter dunklen Zypressen liegen dort lange Reihen von Gräbern, wo neben den Einheimischen auch viele Fremde dem großen Auferstehungstag entgegenharren. Einer von diesen Grabhügeln bedeckt die irdischen Überreste des edlen Kardinals Mermillod von Genf. Ein prunkloser Grabstein bezeichnet seine Ruhestätte, aber derselbe trägt eine Inschrift, die einen ergreift, sie lautet:
„Dilexit ecclesiam. Er liebte seine Kirche.“
Was für ein schönes Wort für einen Bischof. Ist das nicht schöner als eine lange Reihe von Ehrentiteln, wie man sie bisweilen auf den Denkmälern der Verstorbenen liest?
Denn wo Liebe ist, ist auch Begeisterung, und wo Begeisterung ist, ist frisches, frohes Schaffen, freudiges Kämpfen und opferwilliges Dulden und Leiden.
„Er liebte seine Kirche!“, das muß man, lieber Leser, einst auch von dir sagen können. Denn die Kirche muß dir das Teuerste sein, was du auf Erden hast, muß dir wie eine Verkörperung der Liebe des göttlichen Herzens erscheinen.
Beim Gedanken: „Ich bin katholisch!“, muß dir das Herz höher schlagen, das Auge in Dankbarkeit leuchten und deine Hand sich zum Gebete falten:
„O Gott, erhalte mich als Kind der Kirche bis zum letzten Atemzuge!“
Je mehr man dem Herrgott dient, um so mehr muß man unter dem Kreuze stehen!
„Wer sich des Armen erbarmt, wird selig.
Wer an den Herrn glaubt, liebt die Barmherzigkeit“. (Spr. 14, 21)
Bist du Familienvater, dann sollte man die Inschrift auf deinen Grabstein setzen dürfen:
„Dilexit ecclesiam et suam familiam! Er liebte die Kirche und seine Familie!“
Unser Ziel ist der Himmel!
Ein chinesisches Sprichwort heißt: „Willst du den Weg wissen, – frage, die ihn gingen.“
Es gibt ein Wort so mächtig, sagt es einer ernst und still,
Es reißt die Sterne vom Himmel, das starke Wort: Ich will!
Tagesheilige: Mutterschaft Mariä. Das Fest wird seit 1931 allgemein gefeiert.
„Wer auf mich hört, der wird nicht zuschanden;
wer um mich sich bemüht, der sündigt nicht.“ (Festepistel; Sir. 24,22.)
Nachfolge Christi, 3.B. 6.K.:
„Wer liebt, muß für den Geliebten alles Harte und Bittere gern auf sich nehmen!“
Ehre und liebe die Kirche wie eine Mutter!