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Überall ist in Deutschland das Christentum sichtbar

In Deutschland sind die christlichen Wurzeln sehr deutlich überall zu finden. Man muß nur an die vielen Kirchen denken, die den Mittelpunkt praktisch aller Städte und Dörfer einnehmen. Auf den Straßen entdeckt man immer wieder christliche Symbole: Wegkreuze, Oratorien, Heiligenstatuen usw.

Die Verflechtung zwischen Staat und Kirche ist in kaum einem anderen Land so intensiv wie in Deutschland. Ich erwähne, beispielsweise den Religionsunterricht, der sogar im Grundgesetz zu den Grundrechten zählt. Auch die sozialen Aufgaben des Staates ließen sich ohne Unterstützung der Christlichen Kirchen gar nicht bewältigen: Kindergärten, Betreuung von Sozialfällen, Kranken und Obdachlosen. Die Zahl von sozialen Einrichtungen, die von Christen geführt werden, lässt sich gar nicht genau ermitteln.

„Die Geschichte Ihres Volkes und des ganzen christlichen Abendlandes ist sehr reich an leuchtenden Beispielen und kostbaren Früchten solch mitverantwortlicher und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen Staat, Gesellschaft und Kirche“, erklärte Papst Johannes Paul II. in seiner Ansprache beim Empfang durch den Bundespräsidenten am 15. November 1980 im Schloss Augustusburg in Brühl.

Es ist nicht zu verkennen, daß das Christentum in Deutschland deutlich an gesellschaftlicher Anerkennung verloren hat. Die Zahl der Kirchenaustritte belegt das.

Dennoch ist das Christentum immer noch die bedeutsamste Kraft in Deutschland. Überall begegnen wir christlichen Bräuchen und Festen. Sonntags gibt es zwar weniger Kirchgänger als früher, doch schaffen es die Kirchen immer noch mehr Menschen anzuziehen, als irgendeine andere Institution  hierzulande.

Ein Beweis, daß das Christentum noch Menschenscharen bewegen kann, waren die Reaktionen auf das Kruzifixurteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe.

Am 10. August 1995 wurde die Entscheidung des höchsten deutschen Gerichts veröffentlicht: „Anbringung eines Kreuzes oder Kruzifixes in den Unterrichtsräumen einer staatlichen Pflichtschule, die keine Bekenntnisschule ist“, verstößt gegen die Religionsfreiheit.

Diese Entscheidung mitten im Sommer weckte einen riesigen Protest in ganz Deutschland. Sämtliche Medien berichteten monatelang intensiv darüber. Pausenlos wurden Leserbriefe an die Zeitungsredaktionen geschrieben und abgedruckt. In mehreren Städten gab es große Demonstrationen. Die bekannteste fand in München statt in Anwesenheit des Bischofs von München, Kardinal Wetter und dem Ministerpräsidenten von Bayern, Edmund Stoiber.

 

Quelle: Buch „Blasphemie: Eine Waffe zur ideologischen Umwandlung der Gesellschaft?“ – Mathias von Gersdorff – Hrsg. Aktion „Kinder in Gefahr“ – DVCK e. V.

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