Gottes Lieblingsandacht.
4. Sie ist bei ihrer unübertrefflichen Schlichtheit zugleich von einer unübertrefflichen Wichtigkeit. Sie ist nicht wie manch andere
Andacht, die vielleicht schön und lieblich, aber nicht unbedingt notwendig ist. – Fast von allen katholischen Andachten kann man
behaupten, daß es selbst Heilige gegeben hat, die sie niemals übten; dagegen konnte es keinen Heiligen geben, der die
Andacht zum heiligen Willen nicht übte und liebte. Das Wesen der Heiligkeit besteht ja, wie ein Geistesmann sagt, in diesen
zwei Dingen: den Willen Gottes zu erkennen und den erkannten Willen Gottes zu erfüllen suchen.
Die Offenbarung lehrt es auch selbst:
„Tu Gottes Willen, das ist der vollkommene Mensch!“ (Pred. 12,13.)
Nehmen wir das Leben der größten Heiligen, die je gelebt haben, das Leben der erhabensten Blutzeugen, Kirchenlehrer, Büßer
und Jungfrauen, und entfernen wir aus ihrem Leben und Wesen die Andacht zum heiligen Willen Gottes:
was dann noch zurückbleibt, ist nur mehr eine Ruine, nur mehr ein Schein. Ja nicht nur keine förmliche Heiligkeit,
sondern nicht einmal ein rechtes Alltagschristentum ist möglich ohne die Andacht zum heiligen Willen Gottes. Welchen Wert soll
es haben, daß du Gott in der Kirche aufsuchst, wenn du ihn nicht grüßest, wo er dir im Alltag begegnet? Was nützt ihm die
Spreu, wenn du das Korn behältst?
„Diene“, so mahnt das recht verstandene Christentum, –
„diene Gott nicht auf deine, sondern auf seine Weise!“
Späte Buße ist niemals zu spät. (Hl. Zyprian)
Tagesheilige: Vigil des Festes der Apostel Simon und Judas.
Die Kirche weist den Aposteltagen eine ganz besondere Ehre und Stellung unter den Festen zu. Darum feiert sie schon den Tag
vorher als Vigil. Diese Vorfeier soll uns immer wieder auf die außerordentliche Bedeutung der Apostel im Reiche Gottes
hinweisen und uns anleiten, diese Tage auch feierlicher als andere zu begehen und die apostolische Gesinnung in uns zu
erneuern.
Hl. Johannes Grande (1506 – 1600). „Die Arzneien wirken erst dann heilsam auf den Körper, wenn Jesus die Seele vorher
gesund gemacht hat!“ (Hl. Johannes Grande). Er war zuerst Eremit, trat dann in den Orden der Barmherzigen Brüder und starb
in Xeres als ein Opfer der Nächstenliebe im Dienste der Pestkranken.
Nachfolge Christi, 2.B. 12.K.: „Mit Recht solltest du gern etwas für Christus leiden, da viele weit Schwereres für die Welt
leiden.“
Nicht auf deine, sondern auf seine Weise!