Geboren: um 1070 in Augsburg, Bayern
Gestorben: 30. April 1127 in Verona, Italien.
Patron der Sattler.
Wolfhard kam um das Jahr 1070 in Augsburg zur Welt und erlernte als junger Mann das Sattlerhandwerk. Wie es damals üblich war, ging auch er nach Abschluss der Lehrzeit auf Wanderschaft und gelangte um das Jahr 1095 in die oberitalienische Stadt Verona. Dort arbeitete Wolfhard in den folgenden Jahren bei einem Meister, der ihn sehr schätzte. Von den Ausschweifungen seiner Werkstattkollegen hielt der junge Mann aus Augsburg nichts, er brachte seine Abende damit zu, sich um die Armen und Notleidenden Veronas zu kümmern, unter denen er den Größten Teil seines Lohnes verschenkte.
Als Wolfhard in Verona Bekannter wurde und sich immer mehr Menschen loben über ihn Äußerten, verließ der Sattlergeselle die Stadt und zog sich in einen Wald im Etschtal zurück. Dort lebte er 20 Jahre lang als Einsiedler, fühlte sich wohl und konnte sich ungestört dem Gebet und der Besinnung hingeben.
Um das Jahr 1117 kehrte Wolfhard nach Verona zurück und trat in das Kamaldulenserkloster S. Salvatore ein. Er ließ sich als Rekluse in eine Zelle einschließen, in der er in den folgenden zehn Jahren lebte. Am 3. April 1127 starb er in seiner Klause. Zuvor hatte er seine Mitbrüder gebeten, auf der Straße beigesetzt zu werden, damit niemand sein Grab beachte oder gar pflege. Doch die Bevölkerung Veronas, die „ihren“ Wolfhard schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrt hatte, setzte den Leichnam des Einsiedlers in einem schönen Sarg in der Kirche des Klosters S. Salvatore bei.
Am 27. Oktober 1602 wurden einige Reliquien Wolfhards in die neu erbaute Kapuzinerkirche St. Sebastian in Augsburg übertragen, und seither wird das Fest des Einsiedlers am 27. Oktober gefeiert. Die Veroneser Reliquien wurden später in die Kirche S. Fermo Maggiore in Verona überführt.
Darstellung: Wolfhard ist als Einsiedler in einer Flusslandschaft dargestellt, manchmal auch als Eremit in einer Ruine, während sein eigener Begräbniszug vorüberzieht. Einige Abbildungen zeigen Wolfhard auch als Einsiedler mit einem Steinsarg.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag