An diesem Tag steht das Gedenken an die in Bethlehem nach dem Bericht des Matthäusevangeliums (2, 16) auf Geheiß von König Herodes ermordeten Kinder im Mittelpunkt. Die Tradition nimmt an, dass es sich um Tausende Kinder gehandelt habe, bis hin zur symbolischen Zahl 144.000 (nach Offb 7,4 und 14,1); die armenische Kirche verehrt 462 unschuldige Kinder. Historiker gehen aber in Anbetracht der Größe Bethlehems von weit weniger Kindern aus. genannt werden etwa 6-20.
Erstmals bei Irenäus von Lyon wurden die Kinder als Märtyrer verehrt. Auch Cäsarius von Arles und Augustinus haben die kindlichen Märtyrer gerühmt. In einem Kalender aus Verona Ende des 5. Jahrhunderts, dann 505 in einem Kalender aus Karthago, (heute ein Vorort von Tunis) wird der Gedenktag im Anschluss an Weihnachten genannt. Sie sind Märtyrer, Blutzeugen Christi, weil sie – wenn auch unwissend – mit ihrem Tod den neugeborenen Messias bezeugten, den Herodes mit ihrer Ermordung treffen will. Als „Erstlingsgabe für Gott und das Lamm“ genießen sie die Freude des Himmels und loben Gott, wie in Psalm 8,3 ausgedrückt: „Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge schaffst du dir Lob, deinen Gegnern zum Trotz“, auch wird die folgende Stelle aus dem Propheten Jeremia (31,15) auf die ermordeten Kinder bezogen, so bereits vom Evangelisten Matthäus selbst (2,17-18): „Ein Geschrei ist in Rama zu hören, bitteres Klagen und Weinen, Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, um ihre Kinder, denn sie sind dahin.“ Beide Texte verwendet das Stundengebet als Antiphonen in der Laudes zum Fest der Unschuldigen Kinder.
Anstelle von älteren Fassungen wurden nach dem 2. Vatikanischen Konzil neue liturgische Texte erarbeitet, der Tag wird mit Kindersegnungen begangen. Eine neue Bedeutung erlangte der Tag in den letzten Jahren als Tag der Mahnung zum Schutz des ungeborenen Lebens und Bußtag für die vielen Abtreibungen.
vgl. teils www.heiligenlexikon.de