über eine mögliche Not- und Nachtstunde hinaus, dass ich an jene simple und
anmaßende Dreieinigkeit des Stolzes und der Gewalt nicht glaubte . . .“
Mit der sogenannten Dreieinigkeit meinte Jesuitenpater
Alfred Delp die Gleichsetzung von NSDAP und Drittem Reich einerseits mit
Deutschland anderseits. Delp brachte die Worte wenige Wochen vor seiner
Hinrichtung in Berlin-Plötzensee zu Papier. Der Volksgerichtshof unter Vorsitz
von Roland Freisler warf dem mutigen Jesuiten im Januar 1945 „Verrat“ an seinem
Vaterland sowie „vollkommene Ehrlosigkeit“ vor und verurteilte ihn zum Tod. Am
2. Februar 1945 wurde Delp, der wie der ebenfalls ermordete Helmuth Graf von
Moltke dem „Kreisauer Kreis“ angehörte, in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Der
Priester war bereits lange Zeit vor seiner Verhaftung von der Gestapo wegen
seiner Predigten und seiner Jugendarbeit bespitzelt worden. Vor seiner
Seelsorgetätigkeit in der Münchner Pfarrei Heilig Blut hatte Alfred Delp die
der Jesuiten-Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ als Redakteur mitgearbeitet. Das Blatt
wurde 1939 von den Nazis verboten.
Gedenktafel und ein Bronzebild erinnern bei der Münchner St. Georg-Kirche an
Alfred Delp, der hier am 28 Juli 1944 nach einem Gottesdienst von den
Nationalsozialisten verhaftet wurde.
und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber Schindler – Pattloch-Verlag