Zurzach
Jungfrau,
Missionarin
Ägypten(?)
Zurzach, Schweiz
Pfarrhaushälterinnen, Fischer, Schiffer und Müller; der Armen und von Menschen
in Not; für Kindersegen.
Der Kurort
Zurzach im Schweizer Kanton Aargau, nahe der Grenze nach Deutschland, besitzt
einen der außergewöhnlichsten Kirchenbauten der ganzen Schweiz: das
Verena-Münster. Das Gotteshaus mit seinem eigenwilligen Turmchor, einem
interessanten Bauwerk de Gotik, erhebt sich über den Grab der verehrten
Missionarin Verena. Zurzach, das im Mittelalter zu den wichtigsten
Wallfahrtsorten der Schweiz gehörte und auch heute noch viele Pilger anzieht,
ist eng mit Leben und Wirken Verenas
verbunden.
Der Legende nach
kam Verena nach dem grausamen Martyrium eines Teiles der Thebäischen Legion in
der Nordschweiz. Auf das unermüdliche Bemühen der jungen Christin, die einem
anderen Truppenteil der Legion angehört hatte, ist die Bekehrung vieler
Alemannen zurückzuführen. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte Verena in
Zurzach, wo sie sich selbstlos um die Krankenpflege kümmerte und sich liebevoll
der Ärmsten der Gegend annahm. Auch soll sie die Haushälterin des Zurzacher Pfarrers
gewesen sein.
Verenas um das Jahr 350 wurde über ihrer Grabstätte schon bald eine Kirche
errichtet. Das Kaiserhaus schloss dem Gotteshaus dann etwa um 800 ein
Benediktinerkloster an, dessen Angehörige die immer größer werdende Wallfahrtsstätte
betreuten. Heute ist das Verena-Münster der einzige noch bestehende Teil der
gesamten Klosteranlage. Das kostbarste Stück des Kirchenschatzes ist das
Armreliquiar, ein Kleinod hochgotischer Goldschmiedearbeit, das vom Haus
Habsburg zu Beginn des 14. Jh. zur Aufbewahrung der Verona-Reliquie gestiftet
wurde. Das Heiligengrab im Kirchenraum – ein Sarkophag mit einer Liegefigur der
Verena – ist von einem Renaissance-Kirchengestalten in der Schweiz; ihr sind
viele Kirchen und Kapellen geweiht. Auch in S. Verena bei Bozen in Italien wir
Verena bis heute verehrt. In Solothurn gib es noch die Verena-Schlucht, wo
Verena einige Zeit gelebt haben soll; auch hierher kommen immer wieder Pilger.
Verena von Zurzach ist als Jungfrau oder in Einsiedlerrinnengewand abgebildet;
Als Attribute hat sie Krug, Brot und Kamm als Zeichen für die Armen- und
Krankenpflege bei sich, manchmal auch ein Fisch. In der Zurzacher Kirche gibt
es elf Gemälde aus der Zeit um 1630, die Szenen aus dem Leben Verenas zeigen.
Nikolaus-Kapelle, dahinter die Höhle, in der Verena gelebt haben soll, an der Einsiedelei in der St.-Verena-Schlucht bei Solothurn (Ökumenisches Heiligenlexikon) |
Quelle: Heilige und
Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber . Schindler – Pattloch-Verlag