Hieronymus, einer der vier großen abendländischen Kirchenväter, zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der gesamten Kirchengeschichte. Geboren wurde er um das Jahr 347 in der römischen Provinz Illyrien, im heutigen Kroatien. Seine Eltern waren Christen, doch wurde er, wie damals üblich, erst als Erwachsener getauft. Dies geschah, während er in Rom sein Studium absolvierte. Schon früh schloss sich Hieronymus einem asketischen Freundeskreis an, pilgerte mehrmals ins Heilige Land, lebte dann abgeschieden von der Welt in einer Mönchsgemeinschaft in Syrien, kehrte aber zuletzt nach Rom zurück. Hier wurde der hochgebildete Mann, der mehrere Sprachen fließend beherrschte, zum Sekretär des Papstes ernannt. Als sein Gönner, Papst Damasus I., 384 starb, hoffte er, dessen Nachfolger zu werden. Doch ein anderer wurde ihm vorgezogen. Enttäuscht kehrte Hieronymus Rom den Rücken und ließ sich in Bethlehem nieder. Und hier wurde er zu einem der größten lateinischen Kirchenschriftsteller und zum Wegbereiter des abendländischen Mönchtums. Seine zahlreichen Schriften beeinflussten das ganze kirchliche Leben seiner Zeit. Höhepunkt und Krönung seines Werkes ist die Vulgata, die Übersetzung der Bibel ins Lateinische. – Im Alter von 73 Jahren starb der bedeutende Kirchenlehrer am 30.September 420 in seinem Exil in Bethlehem. Gegen Ende des 13. Jh. gelangten seine Reliquien nach Rom, wo sie in der Kirche Santa Maria Maggiore beigesetzt wurden. Hieronymus ist der Patron der Theologen, der Gelehrten, der Studenten, Schüler und Übersetzer sowie der Universitäten und wissenschaftlichen Vereinigungen.
Quelle: unbekannt