Gottes Lieblingsandacht! (Fortsetzung)
2. Sie ist die praktischste und schlichteste, die echteste und innerlichste Andacht, die es geben kann. Der Verehrer des
göttlichen Willens erbaut diesem einen Altar nur drinnen, im unsichtbaren Heiligtum der Seele, – den Altar heiliger Furcht.
„Mein Gott“, sagte einst die hl. Theresia,
„ich will deinen Willen lieben; es genügt mir nicht, ihn nur zu tun.“
Die Andacht ist wortarm und wortkarg, besteht höchstens in kleinen Stoßgebeten:
„Mein Herz ist bereit, o Gott, mein Herz ist bereit!“ (Ps. 56,8), oder das Makkabäerwort: „Wie’s der Wille ist im Himmel, so
geschehe es!“ (1. Makk. 3,60), oder jenes andere Gebetlein aus dem Alten Testament: „Er ist der Herr; was gut ist in seinen
Augen, möge er tun!“ (Kön. 3,18) Auch das herrliche Muttergottesgebet: „Siehe, ich bin eine Magd des Herrn; mir geschehe
nach deinem Worte!“ (Luk. 1,28)
Und vor allem die unvergänglichen Gebete des Heilandes selber:
„Vater, dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden!“ (Matth. 6,10)
„Vater, nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ (Matth. 26, 40)
„Vater, wenn es nicht möglich ist, daß dieser Kelch an mir vorübergehe, so geschehe dein heiliger Wille!“ (Matth. 26,42) So
pflegt sich gewöhnlich diese Andacht mündlich zu äußern.
Je mehr man dem Herrgott dient, um so mehr muß man unter dem Kreuze stehen.
Tagesheilige: Hll. Chrysanthus und Daria, Martyrer +283. Bleibet in mir!
Mitte des 3. Jahrhunderts lebte zu Rom Chrysanthus. Des jungen Mannes Freude waren Wissenschaft und Bücher. Eines Tages
fiel ihm eine Heilige Schrift in die Hände. Um die Dunkelheiten leichter erfassen zu können, bat er einen christlichen Priester um
Erklärung. Bald bekannte er Jesus als Sohn Gottes und Erlöser der Menschen und ward dessen treuer Diener. Der Vater merkte
die Wandlung und gedachte, die Gesinnung des Sohnes durch die Heirat mit Daria, einem heidnischen Mädchen, zu brechen.
Aber Chrysanthus gewann auch sie für Christus und beide wetteiferten, im Guten zu wachsen. Gerne ließen sie für Christus ihr
junges Leben.
Wie schön und tröstlich ist es heute noch, wenn Eheleute treu miteinander dem lieben Gott dienen, trotz des Spottes
der Welt opferwillig die Pflichten ihres Standes erfüllen. Es ist dies in der modernen Welt manchmal ein unblutiges Martyrium,
das auch eine himmlische Krone einbringen wird.
Nachfolge Christi, 2.B. 12.K.:
„Je mehr einer sich selbst abstirbt, desto mehr beginnt er für Gott zu leben!“