Die größte Gnade der neuen Zeit. In einer Kanzelrede im Dom zu Limburg sagte Kardinal v. Faulhaber: „Die neue Zeit hat neue Sünden, große Sünden; die größte ist die zügellose Genußsucht. Die neue Zeit hat aber auch neue Gnaden, große Gnaden, die größte Gnade der neuen Zeit ist die eucharistische Bewegung. Die Bundeslade mit dem Allerheiligsten auf einem neuen Wagen (1. Kön. 6, 7). Mit ihrer wachsenden Genußsucht reicht die neue Zeit der Menschheit den Becher von Babylon, gefüllt mit dem Taumelwein der Genußsucht; mit der eucharistischen Bewegung reicht die alte Kirche der modernen Menschheit den Kelch des Heiles, gefüllt mit dem Blute des Lammes. Die moderne Jugend soll früher und häufiger zum Tische des Herrn gehen, weil sie früher und häufiger das Brot der Starken und die Salbung zum täglichen Heldentum braucht. Die apokalyptischen Reiter lassen hinter sich ein Leichenfeld mit entwurzelter Kraft, mit zerstampften Gärten, mit offenen Gräbern; die katholische Kirche will für das sittliche Leben der Neuzeit ein Bethlehem der sittlichen Wiedergeburt, ein Hauch der Kraft Gottes zu neuem Leben sein.“
Lassen wir diese Gnaden nicht unbenützt vorübergehen!
„Die Mannigfaltigkeit der Geschöpfe kann mich nur verwirren, mein Gott; ich möchte der Vielheit entsagen, um mich auf die Einheit zu beschränken, indem ich mich allein an dich halte, mein einziger, unendlicher Gott. – Die eine dem Einen“, sagte jener heilige Mann und erklärte es so: „gib deine ganze Seele – die eine – dem Einen, der ihrer würdig ist: Gott!“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige: Fest des Unbefleckten Herzens Mariä.
Wir stehen vor dem Bilde unserer himmlischen Mutter. Unser Blick versenkt sich in ihr liebendes Mutterauge. Unsere Kindesliebe dringt vor in ihr liebendes Mutterherz, dieses so „makellose Spiegelbild des Herzens ihres Sohnes“. Wie rein ist doch dieses heilige Herz, wie reich, wie liebevoll! – Wie rein! Nie ist es entweiht worden durch irgend etwas, das Sünde heißt oder Schuld bedeutet. – Wie reich an Gnaden für sich und fürandere – für uns! Wie liebevoll ist dieses heilige Herz! Wir fühlen die Schläge dieser heißen Liebe zu uns.
Wir fühlen das Zucken der Sorge um uns und unser Heil. Wir fühlen die ganz zuverlässige Treue dieses Mutterherzens zu ihren Kindern, zu dir, zu mir, zu uns allen.
Wir wissen: die Liebe und Geduld dieses Herzens ist größer als die Summe der Unarten ihrer Kinder. Wir wissen: die Macht und Freigebigkeit dieses Herzens ist größer als die Nöte und berechtigten Wünsche und Bitten ihrer Kinder.
„Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, und wer um mich sich müht, sündigt nicht. Wer, mich verherrlicht, erhält das ewige Leben.“ (Festepistel, Sir. 24, 31.)
Nachfolge Christi, 4.B. 11.K.: „Zwei Dinge sind mir in diesem Leben äußerst notwenig, der Leib Christi und die Heilige Schrift!“
Unbeflecktes Herz Mariä, nimm hin meine schwache Liebe!