Prüfung und Leiden. „Mancher Christ sagt: Ich habe nicht getrunken wie ein Lot, nicht gestohlen wie Achab, nicht die Ehe gebrochen wie David, nicht betrogen wie Laban, nicht gescholten wie Semei, nicht geschlemmt wie der reiche Prasser, mich nicht gebrüstet wie Nabuchodonoser, nicht die Ehre abgeschnitten wie die Richter in Babylon – ich bin fromm und gut gewesen, und doch hat mich Gott so sehr heimgesucht und doch muß ich so sehr leiden! Das kann ich nicht ertragen.“
Ja, wenn du so sprichst, dann laß dir einen Heiligenschein machen und ihn dir aufs Haupt setzen; dann laß dir einen Platz in der Heiligenlitanei anweisen.
Aber ich sage dir: Du bist ein sonderbarer Heiliger.
Siehe da Christus, deinen Erlöser, dein Vorbild! Seine Zunge hat kein unrechtes Wort gesprochen, und doch wird sie mit Essig und Galle benetzt. Seine Hände haben keinen Rappen gestohlen und wurden doch mit Nägeln durchbohrt. Kein Trug, keine Falschheit war im Herzen Jesu und doch wurde das Herz mit einer Lanze durchbohrt. Kein unedler Gedanke war in seinem Haupt und doch wurde dieses Haupt mit Dornen umwunden. Was hat Christus getan, daß man ihn gegeißelt und zwischen Mördern an den Galgen des Kreuzes gehängt hat? Sage das einmal!
Christus hat gelitten 33 Jahre und mehr als alle Menschen, und du willst besser sein als er, du willst Christ heißen und willst nicht wie Christus leiden? Du willst nichts leiden um Christi willen? Nein? Leide auch du mit Geduld, als Sühne für deine Sünden, mit der Hoffnung auf Belohnung.“ (Abraham a Sancta Clara)
Tagesheilige: Wundmale des heiligen Franziskus (Monte Alverno 1224).
Zwei Jahre vor seinem Tode sah der hl. Franziskus auf dem Alvernaberg frühmorgens die Erscheinung des Gekreuzigten in der Gestalt eines Seraphs. Als Folge der Erscheinung wurden an seinem Leibe die heiligen fünf Wundmale sichtbar die öfters bluteten.
Die Kirche betet heute so schön im Brevier: „Bezeichnet hast du, o Herr, deinen Diener Franziskus mit dem Zeichen unserer Erlösung. Mit Christus war er ans Kreuz geheftet; gleichförmig geworden dem Bilde des Sohnes Gottes, trug er die Wundmale des Herrn Jesus an seinem Leibe.“
Hildegard von Bingen, Äbtissin OSB. +1179. Bedeutende deutsche Mystikerin.
Inschrift auf ihrem Kreuz: „Ich leide gern!“
Sel. Anton Maria Schwartz +1929 in Wien. Er gründete 1889 die Kongregation für die christlichen Arbeiter; die “Kalasantiner” und war unermüdlich in seinem Wirken.
Nachfolge Christi, 2.B. 12.K.: „Wenn du der Genosse seines Leidens gewesen bist, so wirst du auch der Genosse seiner Herrlichkeit sein!“
Gut ist’s mir, daß ich gedemütigt ward!