Der Gefangene der Liebe.
Lachendes Leben in allen Gassen,
Lockende Luft geht ein und aus …
Nebenan, ganz still und verlassen,
Dunkel und einsam ein Gotteshaus.
Draußen branden die wilden Wogen
Endlos donnernd den ganzen Tag …
Hier, in der Stille der steinernen Wogen
Hör‘ ich des eigenen Herzens Schlag.
Und ich sehe zwei Augensterne
Leuchten dort unter dem ewigen Licht …
Sie durchdringen die endlose Ferne,
Doch die da draußen sehen sie nicht.
Und ich hört‘ eine Stimme klagen:
„Ach, wie laßt ihr mich einsam hier!
Wehe! Am Ende von euren Tagen
Kniet ihr doch alle, alle vor mir!“ (Pfarrer Rüthge)
Fest der Verklärung Jesu Christi. Wir erleben die erhabene Szene aus dem Leben des Heilandes, wie er auf dem Berge Tabor die drei Lieblingsjünger seine Gottherrlichkeit schauen läßt. Es ist das Patroziniumsfest der Erlöserkirche im Lateran, die den Titel führt: „Aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises Mutter und Haupt“.
Es ist für uns gut und tut Leib und Seele wohl, wenn wir hie und da im Alltagsleben der Verklärung des Herrn gedenken und mit unserem lieben Heiland bisweilen eine Taborstunde erleben. Wir gehen dann wieder viel getrösteter und gestärkter an unsere Arbeit und wissen, daß es in einem wahren christlichen Leben der ewigen Verklärung entgegengeht. (Novene auf Mariä Himmelfahrt.)
Tagesheilige: Hl. Sixtus II. +258, der ehrwürdige Papst, bekannt aus dem Martyrium des hl. Laurentius. Als er zum Martertod geführt wurde, eilte ihm der hl. Laurentius entgegen und fragte mit tiefer Betrübnis: „Wohin, o Vater, eilest du ohne deinen Sohn? Wohin, o heiliger Priester, ohne Diakon?“ Er erwiderte ihm: „Ich verlasse dich nicht, mein Sohn! Dir stehen noch größere Kämpfe für Christi Glauben bevor; nach drei Tagen aber folgst du, frommer Levite, deinem Hohenpriester!
Verteile inzwischen, wenn du etwas im Kirchenschatz findest, unter die Armen.“
Nachfolge Christi, 4.B. 15.K.:
„Der Herr gießt seine Gnade da in die Gefäße aus, wo er sie leer vom Irdischen findet!“
Eine Taborstunde beim Gefangenen der Liebe!