Drei Sonnentage! Die heiligen Exerzitien! Es gibt auch Exerzitien, die fünf, acht oder 30 Tage dauern. Das hingebende Sichversenken in Gott und das tiefgehende Erforschen unserer Seele ist so wertvoll, daß wir darin nie genug tun können. Ein Tag, den wir dieser heiligen Aufgabe widmen, trägt selten Früchte. –
Drei Tage der Einkehr müssen es zumindest sein.
a.) Drei Tage für die Seele! – Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne, aber Schaden litte an seiner Seele! – In der Welt geht Satan um.
Die Seele sieht oft nicht, daß unter dem Lammfell sich ein Wolf verbirgt, daß so vieles nichts anderes ist und so viele nichts anderes sind als Schlingen, vom Satan gelegt. In den heiligen Exerzitien wird das Auge der Seele geschärft, wird ihr die Unterscheidung der Geister gelehrt. In den heiligen Exerzitien wird die Seele aufgerufen zum heiligen Kampf gegen des Bösen List und Tücke. Wenn die Versuchungen stark und häufig werden, wenn die Gelegenheiten locken, wenn Genuß sich anpreist, wenn Menschen zureden, wie schnell wird da die Seele schwach und unterliegt der schmählichen Erniedrigung!
Und ist unter diesen Seelen nicht so manche, die trotz alledem die Sehnsucht nach den Idealen im Herzen trägt, die Tugend liebt, nach Kraft verlangt und siegen möchte?
In den heiligen Exerzitien wird der gesunkene Mut gehoben, die gebrochene Kraft aufgerichtet, verlorenes Glück zurückgegeben. In den heiligen Exerzitien wird die Liebe zu den Idealen siegreich, die Kraft aus der Höhe dem Menschen verbunden, auf daß er mit dem siegesgewissen Pauluswort von dannen geht: „Wenn Gott mit uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“
b.) Drei Tage für Gott! – In der Einsamkeit wohnt Gott. Wenn Christus mit dem Vater reden wollte, ging er zur Nachtzeit auf einen einsamen Berg. Dort redete er mit dem Vater, dort redete der Vater mit ihm. Von den Israeliten sprach einst der Herr (Osee 2, 14.):
„Siehe, ich will sie an mich ziehen, in die Einsamkeit führen und sprechen zu ihren Herzen.“
Das ist auch ein herrliches Exerzitienwort. (Fortsetzung 6. Oktober)
Tagesheilige: Hl. Plazidus und Gefährten, Martyrer +539. Der Heilige gehörte zu den ersten Jüngern des hl. Benedikt und trat in dessen Orden ein. Einst wurden die Mönche mitten im Chorgebet von afrikanischen Seeräubern überfallen und vor die Wahl gestellt, den Glauben zu verleugnen oder zu sterben. Sie wählten den Tod und wurden grausam hingerichtet.
Hl. Faustine +1938 zu Lagievniki bei Krakau. Sie war eine schlichte Laienschwester aus der Kongregation der Schwestern “Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit”.
Der Heiland erwählte sie zur Botin des unergründlichen Reichtums Seiner Barmherzigkeit.
Nachfolge Christi, 1.B. 20.K.: „Alles fleischliche Vergnügen kehrt schmeichelnd ein, am Ende aber verwundet und tötet es!“
Sonne deine Seele!