Die guten Gedanken sind Samenkörner, welche der Erlöser in unsere Seelen hineinstreut. Alle Zwecke, welche Jesus auf der Welt erreichen wollte, lassen sich in drei Punkte zusammenfassen: Er wollte Gott verherrlichen, Heilige auf der Erde und Selige für den Himmel bilden. Zur Erreichung dieser Zwecke bedient er sich hauptsächlich der guten Gedanken. – Ich kann Gott nur erkennen, wenn er sich meinem Geiste und meinem Herzen mitteilt. Er tut dies durch die guten Gedanken, welche mir seine Größe, seine Macht, seine Heiligkeit und all seine unendlichen Vollkommenheiten kundmachen. – Ebenso verhält es sich mit den beiden anderen Zwecken der Menschwerdung, Heilige und Selige zu bilden. Die guten Gedanken bekehren die Sünder, erleuchten und leiten die Gerechten, entflammen die Vollkommenen. – Sie sind die erste Quelle aller Verdienste, die Wurzel aller Tugenden, der Ausgang unserer ganzen Heiligkeit. Von einem einzigen guten Gedanken kann mein Los für die Ewigkeit abhängen, je nachdem ich ihn gut verwerte oder unbenützt lasse. Jesus spricht vergebens zu dir, wenn du nicht hörst, was er dir sagt, wenn du dem Lichte nicht folgst, welches er dir spendet.
Leiden Christi. Jesus betritt die Schädelstätte,
um da für die Sünden der Welt geopfert zu werden. –
Dank dir, Erlöser, ewiger Dank, daß du deines Lebens nicht geschont, um uns zu retten.
Tagesheilige: Heilige Benedikt, der Vater der abendländischen Mönche, der Stifter des Benediktinerordens, einer der ganz Großen – Patron Europas. „Er war ein Mann von ehrwürdigem Leben, ein Benedikt, d.h. ein Gesegneter, der Gnade wie dem Namen nach. Früher reif an Charakter als an Jahren, hat er seine Seele nie einer Lust hingegeben; auf dieser Erde weilend, hat er die Welt mit ihrem Reize, die er für diese Zeitlichkeit hätte frei genießen können, verachtet, als wäre sie schon verblüht.“ (Gregor d. Große)
Ein Säkularbuch ist seine Mönchsregel, ein Erziehungsbuch für alle Zeiten; ihm verdanken wir auch das innig schöne Nachtgebet der Kirche, die Komplet. Er starb in Monte Cassino um 547. Wohl kein Mensch auf Erden hat der heiligen Liturgie so viele erhabene Pflegestätten bereitet wie er.
Er ist der große Patriach des abendländischen Mönchtums, der Gründer jenes Ordens, der die Welt eroberte durch das Kreuz (Glaubensboten und Missionäre), durch die Schule (die Benediktinerklöster waren blühende Unterrichtsstätten), durch den Pflug (Urbarmachung der Wälder und öden Gegenden). Unsere moderne Welt weiß oft gar nicht, was auch sie in kultureller Hinsicht diesen alten Heiligen der Kirche verdankt.
Nachfolge Christi, 3.B. 1.K.:
„Selig, deren Lust es ist, sich mit Gott allein zu beschäftigen!“
Dein Knecht bin ich, o Herr, gib mir Einsicht!