In den folgenden glorreichen Geheimnissen erfährt dieses heilige Amt der Anteilnahme Mariens eine neue Bekräftigung, es erstrahlt in noch hellerem Licht. In verhaltener Freude kostet sie die Verherrlichung ihres Sohnes, der über den Tod triumphiert. Mit mütterlicher Liebe verfolgt sie seine Himmelfahrt. Des Himmels würdig, hält die Erde sie noch fest, damit sie für die werdende Kirche die treffliche Lehrerin und Trösterin werden kann — „ist sie doch tiefer in den Abgrund der göttlichen Weisheit eingedrungen, als man es für möglich halten könnte“. Erst mit der Herabkunft des von Christus verheißenen Heiligen Geistes vollendete sich das Geheimnis der menschlichen Erlösung. Deshalb sehen wir auf Maria in jenem denkwürdigen Abendmahlssaal. In unaussprechlichen Seufzern bittet sie mit den Aposteln vereint für die Kirche und beschleunigt auf diese Weise die Fülle des Trösters, der das höchste und letzte Geschenk Christi an seine Kirche ist, ein Schatz, der ihr nimmer fehlen wird. Nachdem sie aber in das unsterbliche Leben eingegangen ist, verdoppelt sie die Erweise ihrer Gunst und ist ständig bereit, für uns Fürsprache einzulegen. Wir sehen sie in die Heilige Stadt Jerusalem aus dem Tal der Tränen entrückt, von Engelchören umschwebt, wir verehren sie, die über der heiligen Herrlichkeit erhaben ist, die von ihrem göttlichen Sohn mit einem Sternendiadem geschmückt, bei ihm als Königin und Herrscherin des Weltalls thront.
Enzyklika Jucunda Semper