In seinem Artikel in First Things vom 16. September 2024 kritisiert der emeritierte Erzbischof Charles Chaput einige spontane Äußerungen von Papst Franziskus, die er während seines Aufenthaltes in Singapur gemacht hat. Bei einem Treffen mit einer interreligiösen Gruppe junger Menschen sagte der Papst, dass alle Religionen mit verschiedenen Sprachen zu vergleichen seien, die zu Gott führen, und dass alle Menschen Kinder Gottes seien. Diese Bemerkungen führten zu bei vielen Gläubigen zu Verwirrung, da sie den Eindruck erwecken, dass alle Religionen gleichermaßen gültige Wege zu Gott sind.
Chaput stellt klar, dass zwar alle großen Religionen die menschliche Sehnsucht nach Transzendenz ausdrücken, aber sie dennoch sehr unterschiedliche Auffassungen über Gott und den Menschen haben. Er verweist auf die biblische Lehre des heiligen Paulus, der predigte, dass alle Religionen eine unvollkommene Suche nach dem einen wahren Gott darstellen, und dass nur Jesus Christus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Chaput betont dass der christliche Glaube offenbart, dass Jesus Christus der einzige Retter ist und dass es keinen anderen Weg zu Gott gibt.
Chaput hebt die Einzigartigkeit des christlichen Glaubens hervor, insbesondere, dass Jesus Christus Gott selbst ist. Christus ist nicht nur einer unter anderen großen Lehrern oder Propheten. Er nennt ein Zitat von C. S. Lewis: „Wenn Jesus nur einer unter vielen wäre, wäre er auch ein Lügner, denn er sagte mit Nachdruck: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Johannes 14:6).“
Ein liebender Gott kann die Anbetung jedes aufrichtigen und barmherzigen Herzens annehmen – aber die Erlösung kommt nur durch seinen einzigen Sohn, Jesus Christus.
Diese Wahrheit unterscheidet das Christentum von allen anderen Religionen und erfordert eine totale Hingabe. Das Martyrium würde bedeutungslos sein, wenn alle anderen Religionen gleichermaßen zu Gott führen könnten.
Erzbischof Chaput erinnert daran, dass der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche die Pflicht hat, den Glauben klar zu verkünden. Verwirrende oder missverständliche Äußerungen, wie die von Papst Franziskus in Singapur, geben eine falsche Botschaft. Christen glauben, dass nur Jesus der Weg zu Gott ist, und es ist ein Versagen in der Liebe, etwas anderes zu suggerieren, da das wahre Wohl des Menschen darin besteht, Jesus Christus zu kennen und zu lieben.
Charles J. Chaput, O.F.M. Cap., ist der emeritierte Erzbischof von Philadelphia.