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Pakistan: Bischof beklagt widerrechtliche Enteignung von kirchlichem Eigentum

Der Apostolische Administrator der nordpakistanischen Erzdiözese Lahore,
Bischof Sebastian Francis Shaw, beklagt den widerrechtlichen Übergang
eines kirchlichen Grundstücks in staatliches Eigentum, der nun auch im
Grundbuch vollzogen worden sei. Auf dem enteigneten Grundstück hatte
sich ein Zentrum der Caritas befunden, das am 9. Januar 2012 unter
Polizeischutz mit schwerem Gerät niedergerissen worden war. In dem
Gebäudekomplex hatte sich ein Tagespflegeheim für alte Menschen, eine
Nähschule für Mädchen, eine Kapelle und ein Schwesternkonvent sowie
weitere Einrichtungen der katholischen Kirche befunden. Das Zentrum war
bereits seit 1887 im Besitz der Kirche gewesen.
„Die Provinzregierung hatte uns mehrfach versprochen, das
enteignete Grundstück zurückzugeben. Diese Versprechen wurden nicht nur
nicht eingehalten, sondern mittlerweile ist das Grundstück auch in den
entsprechenden Dokumenten in das Eigentum des Staates übergegangen“,
berichtet Shaw dem internationalen katholischen Hilfswerk „Kirche in
Not“. 

Ein Gericht sei nach Angaben des Bischofs bereits zu dem Schluss
gekommen, der Übergang des Grundstückes in das Eigentum des Staates sei
widerrechtlich erfolgt.


Shaw erklärte, er gehe davon aus, dass auch im Falle der schweren
Ausschreitungen, zu denen es am 9. März in einem christlichen Viertel
von Lahore gekommen war, einige Vertreter der Regierung „ein Auge auf
das Land geworfen“ hatten und die Bewohner vertreiben wollten. Die
Polizei sei untätig geblieben, als ca. 3000 Männer zwei Tage nach den am
7. März gegen den Christen Sawan Masih erhobenen Blasphemievorwürfen
die St. Joseph’s Colony überfielen und 178 Häuser sowie zwei christliche
Kirchen in Brand steckten.

Erfreulich sei es nach Ansicht des Bischofs jedoch, dass es zu
Solidaritätsbekundungen seitens zahlreicher Muslime mit den Opfern und
zu spontanen Hilfeleistungen gekommen sei. „In der Bevölkerung
entwickelt sich zunehmend das Bewusstsein, dass wir alle Pakistanis
sind. Es werden auch mehr und mehr Stimmen laut, die sagen, man dürfe
nicht die gesamte Gemeinschaft bestrafen, wenn ein Mitglied sich
vermeintlich oder wirklich etwas zuschulden kommen lässt. Dies ist ein
gutes Zeichen.“ Vertreter der Regierung, muslimische Gelehrte und ein
hochrangiger Imam hätten zudem gemeinsam den Ort des Geschehens besucht,
die Betroffenen getröstet und ihr tiefes Bedauern ausgedrückt. Dies sei
in dieser Form zum ersten Mal geschehen, so Shaw.

Quelle: Kirche in Not

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