Je mehr sich ein Mensch als Freund und Freundin weiß, als Sohn und als Tochter Gottes, desto weniger wird er um sein Selbstwertgefühl besorgt sein müssen. Er braucht dann nicht mehr nach Anerkennung zu haschen. Er wir aber auch nicht mehr zulassen, dass man ihn demütigt und dass man ihm die Würde nimmt. Weil er sich selbst lieben kann, wir auch seine Liebe zum Nächsten frei von  altruistischer „Selbstaufopferung“ sein – und frei von einem harmoniesüchtigen „Liebesgefasel“, das dem anderen die Wahrheit und die Herausforderung der Umkehr nicht zutraut. Er wir im Menschen neben sich den Bruder und die Schwester sehen. Und das sind dann nicht mehr frömmelnde Worte. (Reinhard Körner)

Quelle: Einkehr für die Seele – St. Benno-Verlag, Leipzig