„. . . dass Satan sie nicht nur mehr fürchtet als Engel und Menschen,
sondern in einem gewissen Sinne sogar mehr als Gott selbst“.
Verweilen wir ein wenig auf den Ausdruck „in einem gewissen Sinne sogar mehr als Gott selbst“. Das will heißen, obgleich Gott allmächtig ist, und alle Macht der Gottesmutter nichts anderes ist als die Allmacht Gottes, fürchtet der Teufel gewissermaßen Maria mehr als Gott selbst. Es ist also verständlich, dass man im Kampf gegen den Teufel nicht nur von und über Gott spricht, sondern mit aller Offensichtlichkeit von und über die Jungfrau Maria, wie sie es verdient. Was dem Satan am meisten bedrückt und erdrückt, ist von Maria besiegt zu werden.
„Das soll nicht heißen, das der Zorn, der Hass und di Macht Gottes nicht viel gewaltiger wären als die der heiligen Jungfrau, denn Mariens Vollkommenheit ist begrenzt. Erstens ist der Satan stolz und so unendlich viel mehr darunter leidet, von einer kleinen, demütigen Magd Gottes besiegt und bestraft zu werden, deren Demut ihn tiefer erniedrigt als Gottes Macht.“
Gott will also den Satan durch Maria besiegen. Seine Gnaden werden immer durch sie gewährt, denn so besiegt er besser den Teufel. Der Satan wird zermalmt, gedemütigt durch die, deren Macht er im Himmel nicht anerkennen wollte und als Folge dieser Verweigerung (nach der Meinung vieler Theologen) abgefallen ist. Durch Maria ist der Sieg Gottes vollkommener.
„Zweitens hat Gott Maria eine solche Gewalt gegen den Teufel verliehen, dass diese ein einziges Wort aus ihrem Mund zugunsten einer Seele mehr fürchten als die Fürbitte aller Heiligen. Und wie die Teufel oft schon wider Willen durch den Mund von Besessenen eingestehen mussten, fürchten sie eine Drohung Mariens mehr als alle ihre anderen Qualen.“
Als 1571 die Soldaten der türkischen Flotte bei der Seeschlacht von Lepanto (Bild) gefragt wurden, warum sie auf einmal in Panik geraten sind und flohen, gaben sie zur Antwort, dass sie am Himmel eine wunderschöne Frau gesehen hatten, die sie mit furchtbaren Blick anschaute, dem sie nicht widerstehen konnten.
Es ist das wichtige Kennzeichen der Anfacht zu Maria, auf das der hl. Ludwig noch einmal hinweist. Da sie die Furcht der Dämonen ist, sollen wir, die wir ihre Kinder sind, die Gabe besitzen, Satan und seine Brut zu erbittern und ihnen Angst und Schrecken einzuflößen. Es ist also äußerst hilfreich im Kampf gegen die Mächte der Finsternis, sich den Mantel Mariens umzuwerfen. Es ist die sicherste Art zu siegen.
Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Aktion „Österreich braucht Mariens Hilfe“ – Verein Österreichische Jugend C.G.D.R.