Gottesdienst im Alltag. Wenn wir aus den Kirchen ziehen, dann beginnt der Gottesdienst draußen im Alltag. Dann
muß das Licht und das Leben des Gottesdienstes mit uns hinausfluten. Das ist das große Geheimnis. Betrachte jede Arbeit, die
körperliche und die geistige, die niedrigste und die höchste, als einen Samariterdienst an der Menschheit und als einen
Gottesdienst. Frage dich ab und zu mitten im Alltag, in der tiefsten Tiefe deines Innenmenschen: Setze ich den katholischen
Gottesdienst im Leben fort?
Betrachte die Arbeit an dir selbst, an deinem Charakter, an deiner Tugend, an deiner Vollkommenheit als eine Arbeit unmittelbar
„unter den Augen Gottes“. Gott spricht zu dir jeden Augenblick: „Stemus simul“, laßt uns zusammenstehen, zusammenwirken.
Antworte ihm! Und wenn es dir zum Bewußtsein kommt: Ich habe gesündigt, ich habe gefehlt, ich habe wieder einmal
einen meiner Charakterfehler begangen, ich haben den Nächsten beleidigt, ich war rauh, brutal, rücksichtslos, unfein; dann
habe den Mut, die vollkommene Reue und Liebe zu erwecken, dich mit dem alliebenden Gott zu versöhnen, der dich geistig
inniger umflutet als die Luft, die dich umgibt, wärmer dich umstrahlt als das Sonnengold.
Ja, ein Christ sollte auch nie auf längere Zeit das Zimmer verlassen, ohne daß er drei Tröpfchen Weihwasser spenden würde:
eines für sich und seine Angehörigen, damit der Heiland sie bewahre vor allem Schaden des Leibes und der Seele; ein zweites
für die Sterbenden, besonders die sterbenden Sünder, damit Gott diesen noch in den letzten Stunden die Bekehrung gewähre,
und das dritte endlich für die Armen Seelen. –
Welch ein Segen!
Tagesheilige: Hl. Cäcilia, die Patronin der Kirchenmusik, gestorben um 230 in Rom.
Sie ist eine der berühmtesten Martyrerjungfrauen der Alten Kirche und hat ein eigenes, sehr schönes Offizium. Um das Ende
des Jahres feiert die Kirche eine Anzahl heiliger Jungfrauen, besonders die fünf: Cäcilia, Katharina, Bibiana, Barbara und Luzia,
und will damit das Gleichnis von den fünf klugen Jungfrauen veranschaulichen, die mit brennenden Lampen die Ankunft des
Bräutigams erwarteten.
Sei adagio in Genüssen,
Sei allegro in Entschlüssen!
Wer forte seine Pflichten übt
Und piano das Vergnügen liebt,
Der spielt in schönster Harmonie
Des Lebens schwerste Symphonie.
Nachfolge Christi, 1.B. 15.K.:
„Recht tut, wer mehr dem allgemeinen Besten als seinem eigenen Willen dient!“
Gottesdienst im Alltag !