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Kraft und Würde des Ave Maria

„Die heiligen Engel bringen im Himmel der Allerseligsten Jungfrau Maria dieses heilbringende Gebet d.h. den Engelsgruß dar, nicht mit dem Munde, sondern im Geiste. Sie wissen nämlich, daß dadurch der Fall der Engel wiedergutgemacht, Gott Mensch geworden und die Welt erneuert worden ist.“  (Sel. Alanus).

„Ich selbst habe, nachdem ich die Kraft dieser Verkündigung des Herrn an Maria erkannte, diesen Gruß andächtiger gebetet. Ja, ich, der ich noch in der Ordnung der menschlichen Natur lebe, habe Maria in der göttlichen Ordnung der Gnade und Glorie angefleht.“  (Sel. Alanus)

Dasselbe bestätigt die Vision der heiligen Gertrud, wo man folgendes liest:

Während in den Metten (an Maria Verkündigung) das Invitatorium „Ave Maria“ gesungen wurde, sah sie drei mächtig sprudelnde Bächlein, vom Vater, vom Sohne und vom Heiligen Geist ausgehend, das Herz der jungfräulichen Mutter mit beseligender Gewalt durchdringen und daraus ebenso wieder nach ihrem Ursprunge zurückströmen; dadurch wurde der seligsten Jungfrau dies Geschenk zuteil, daß sie die Mächtigste nach dem Vater, die Weiseste nach dem Sohne und sie Gütigste nach dem Heiligen Geist ist. Auch erkannte Gertrud, daß, so oft der Engelsgruß von den Gläubigen auf Erden mit Andacht gebetet wird, dieselben Bächlein mit großer Gewalt überfließen und die seligste Jungfrau umströmen, um von der anderen Seite sich in ihr heiligstes Herz zu ergießen und von da mit Freude ihre Quelle wieder zu suchen. Aus diesem Hin und Herströmen werden Freude und Wonne und ewiges Heil auf alle Engel und Heiligen und auch über diejenigen ergossen, welche auf Erden diesen Gruß beten; und hierdurch wird ihnen all das Gute erneuert, das sie je durch die heilbringende Menschwerdung des Sohnes erlangt haben.“

„Als eine gewisse Frau, Mitglied der Rosenkranzbruderschaft, einmal des Nachts auf ihrem Lager ruhte, sah sie die allerheiligste Jungfrau vor sich stehen, welche zu ihr sagte: „Meine Tochter, fürchte nicht deine milde Mutter, der du in Andacht jeden Tag dienst, sondern ich ermahne dich vielmehr, auszuharren. Und wisse, daß mir dieser Gruß eine so große Freude bereitet, daß kein Mensch dafür einen Ausdruck finden kann.“  (Wilh. Pepin im „Gold. Rosenkranz“).

Einmal sprach Maria zur heiligen Mechtildis: „Dieser Gruß wurde nie von einem Menschen übertroffen, noch wird jemand auf süßere Weise grüßen können als der, welcher mich mit jener Ehrfurcht grüßt, mit der Gott Vater mich durch dieses Wort gegrüßt hat.“

Siehe, alle deine Ave sind auf diesen Mantel geschrieben. Wenn dieser Teil noch mit Ave ausgefüllt sein wird, so werde ich dich in das Reich meines geliebtesten Sohnes aufnehmen. „Der selige Dionysius, der Kartäuser, erzählt, so habe Maria in einer Erscheinung zu einer ihn bekannten Person gesprochen:

Man muß die Mutter Gottes nicht nur mit dem Munde, sondern mit dem Herzen und in der Tat grüßen, damit sie nicht mit Recht antworten könnte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit von mir.“

 

Quelle:  Der heilige Rosenkranz – Das wunderbare Geheimnis der Belehrung und des Heiles – Hl. Ludwig Maria Grignion von Monfort – Hrsg.: LINS-Verlag, Gebhard und Josef Lins – 6800 Feldkirch, Österreich. :

 

 

 

 

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