Verwüstung einer Madonnenstatue durch sunnitische Aufständische nach er
Eroberung der Stadt, bekräftigte aber auch, dass die Gerüchte über eine
mögliche “islamische Steuer” für Christen in Mossul sich bisher nicht
bewahrheitet haben. “Islamisten haben eine Marienstatue zerstört”, so
der Erzbischof, “die sie vom Turm der Marienkirche heruntergerissen
hatten. Das Marienheiligtum wird von vielen Gläubigen besucht”. Beim
Entfernen der Marienstatue sei das Innere der Kirche jedoch nicht
zerstört worden. „Dasselbe geschah mit allen anderen Statuen in der
Stadt”, so der Erzbischof, “und bei der Kampagne der islamistischen
Aufständischen in Mossul und im Norden des Landes wurden auch andere
Statue, wie zum Beispiel die des Mullah Osman Musli und des Poeten Abu
Tammam niedergerissen“.
Wie Beobachter berichten halten sich
unterdessen im Mossul nur noch wenige Christen auf, bei denen es sich
vor allem um ältere Menschen handelt. “Bisher”, so Erzbischof Nona, der
sich derzeit in Tilkif aufhält, “wurden nur einige christliche Beamte
aufgefordert, nicht an den Arbeitsplatz zurückzukehren, wobei
ausdrücklich erwähnt wurde, dass der Grund dafür ihre Zugehörigkeit zu
einer Minderheit sei. Die Situation spitzt sich zu und wir sind alle
besorgt. Doch ich stelle auch fest, dass die Situation der Christen
manchmal zu Propagandazwecken manipuliert wird. Dies ist gefährlich,
auch für die Christen selbst: es wird zwar von uns gesprochen, doch es
geht um etwas ganz anderes”.
Am 22. Juni hatte der irakische
Menschenrechtsminister Mohammed Shia al Sudani in einem TV-Interview
betont, dass die sunnitischen Milizionäre der ISIL Gewalt gegen die
Einwohner der Ninive-Ebene verübt, Kirchen in Brand gesteckt und Frauen
vergewaltigt haben sollen, von denen fünf nach Angaben des Ministers
danach Selbstmord begingen. (Quelle: Fidesdienst)