Man müsse dringend die Ursachen religiöser Gewalt erkennen und bekämpfen, so das Institut, das daran erinnert, dass Indonesier im Allgemeinen kulturelle, ethnische und religiöse Unterschiede “akzeptieren und schätzen”. Nach Ansicht des Instituts „ist die langsame und unangemessene Reaktion der Regierung Grund für die weitere Verbreitung der Gewalt”.
In 16 Fällen war die radikale muslimische Bewegung “Islamic Defenders Front” (FPI) für die Gewalt verantwortlich während Jugendgruppen, die mit dem „Rat der Ulema” in Verbindung stehen in 14 Fällen verantwortlich sind. Zu mehr Gewalt kam es insbesondere gegen schiitische Muslime und andere Minderheiten, darunter auch Christen. 2013 hatte auch das “Wahid Institute” darauf hingewiesen, dass “religiöse Intoleranz in Indonesien weiterhin ein ernst zu nehmendes Problem ist”.
Unterdessen versammelten sich am 5. Januar in Jakarta über 130.000 Demonstranten, insbesondere Lehrer, Erzieher uns Schüler verschiedener Religionsgemeinschaften zu einer Großkundgebung, bei der sie religiöse Toleranz und Achtung der Menschenrechte forderten. Die Kundgebung fand im Rahmen des vom Ministerium für religiöse Angelegenheiten veranstalteten ersten „Tag für das harmonische Zusammenleben der Religionen“ statt. Der Initiative schlossen sich auch Demonstranten in weiteren 17 Provinzen des Landes an. Indonesien ist weltweit das bevölkerungsreichste muslimische Land: von den rund 240 Millionen Einwohnern sind 80% Muslime. Der Anteil der Christen liegt bei etwa 11%.