Radikale hinduistische Gruppen gehen im südindischen Staat Kerala gegen Christen vor. In Kerala beträgt der Anteil der Christen an der Gesamtbevölkerung insgesamt rund 20%. Christliche Gläubige und Bildungseinrichtungen genießen ein hohes Ansehen. Bisher kam es nur selten zu gewaltsamen Übergriffen, doch in jüngster Zeit gab es vereinzelte Fälle, die Besorgnis erregen. Wie einheimische Beobachter mitteilen wurde eine Versammlung des christlichen „New Hope Bible College“ in Paluda (Kerala) von rund 150 aufgebrachten Hindus der so genannten „Aikyavedi“-Bewegung aufgelöst. Gläubige und Veranstalter wurden verprügelt unter dem Vorwurf „man zwinge arme und ausgegrenzte Menschen zur Bekehrung zum Christentum“. Polizeibeamte, die von den Veranstaltern gerufen wurden, führten Gespräche mit beiden Seiten und man kam zu dem Schluss, dass nichtchristliche, Teilnehmer, die als Gäste an der Veranstaltung teilnahmen, den Veranstaltungsort verlassen sollten. Daraufhin griffen die Hindus einen Fotografen der Lokalzeitung „Swantham“ an, der im Krankenhaus behandelt werden musste. Nach dem Ende der Veranstaltung wurden die Busse der Teilnehmer mit Steinen beworfen. Beobachter erinnern daran, dass Kerala stets als Beispiel für „harmonisches Zusammenleben der Religionsgemeinschaften galt. Insbesondere Christen hätten sich dort stets um ein friedliches Zusammenleben und die Achtung der Religionsfreiheit bemüht.
Quelle: Kirche in Not