In der Abschiedsstunde sagt der Herr zu seinen Jüngern: „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen.“ – Schön löst er sein Versprechen ein. Er bringt sie zum Vater und schenkt ihnen durch sein Gebet einen Vater, dessen Auge über sie wacht, dessen Hand sie beschirmt, segnet und weiht, und er bringt ihnen damit vollkommene Freude…
Im Gedanken an dieses hochfeierliche Gebet in der Nacht des Leidens floss ihnen das ganze Leben hindurch eine reiche und reine Quelle des Trostes und der Freude. Welche Gefahr, welche schwere Stunde konnte so trüb, trostlos und hoffnungslos sein, dass sie nicht erhellt worden wäre durch den Lichtstrahl des Gedankens: So hat er damals für uns gebetet, so innig hat er uns dem Vater empfohlen, und sein damaliges Gebet setzen seine Wunden im Himmel fort; solche Liebe kann uns nicht vergessen und verlassen; solchem Fürsprecher kann der Vater nicht widerstehen.“ (B. Keppler)
Auch wir sind Jünger Jesu, auch uns gilt dieses Gebet,
auch uns umschließt diese Liebe.
Wir beten das Hohepriesterliche Gebet:
„Vater, die Stunde ist gekommen . . .
Für sie bitte Ich, die Du Mir gegeben hast . . .
auch für jene, die auf ihr Wort hin an Mich glauben . . .“
(Das ganze 17. Kap. d. Joh. – Ev.)
Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD – St. Gabriel-Verlag, Wien