Der Starkmut besteht darin, daß der Mensch willig Opfer bringt, um die ewigen Güter zu erreichen. – Starkmut, d.h. der starke
Mut. Der Starkmütige läßt sich durch keinen Spott, keine Drohungen, keine Verfolgungen und dergleichen einschüchtern; ja er
fürchtet nicht einmal die Gefahren des Todes. Er gleicht dem Löwen, der sich nicht so leicht furchtsam machen läßt.
Andererseits trägt der Starkmütige mit Geduld die Übel, die über ihn kommen.
Hierin gleicht er dem Diamanten, der von keinem Stein geritzt werden kann. „In der Ertragung großer Leiden tritt der Starkmut
weit mehr hervor als in Unternehmung großer Taten. Denn Leiden ist schwerer als Handeln.“ (Hl. Thomas von Aquin)
Ein Muster des Starkmutes ist die makkabäische Mutter mit ihren sieben Kindern, welche „die Peinen wie nichts achteten“ (2.
Makk. 7,12); ferner Abraham, der auf Befehl Gottes den Isaak schlachten wollte; David, der den Kampf mit dem Riesen Goliath
aufnahm.
Kein einziger Heiliger war feige.
Am meisten zeigte sich der Starkmut an den heiligen Martyrern. – Es gibt auch Leute, die mit den größten Anstrengungen und
unter Lebensgefahr den Nord- oder Südpol aufsuchen, die höchsten Berge besteigen, Produktionen mit wilden Tieren zum
besten geben. Alle diese Leute sind starkmütig; aber die Tugend des Starkmutes haben sie nicht, weil sie sich diesen Mühen
nicht deswegen unterziehen, um ewige Güter zu erreichen. Bei ihnen handelt es sich zumeist um irdische Vorteile. Ihrem
Starkmut fehlt die Tugend der christlichen Klugheit. Es gibt auch einen Starkmut der Verworfenen; der besteht darin, daß die
Menschen das Vergängliche trotz der Züchtigung des Schöpfers ohne Unterlaß lieben und ihm auch mit Einbuße des Lebens
nachjagen. (Hl. Gregor d. Große)
Tagesheilige: Hl. Bibiana, Jungfrau und Martyrin.
Vergänglichkeit. Die heilige Bibiana war die Tochter einer hochangesehenen, adeligen Römerfamilie. Ihr Vater Flavian sowie ihre
Mutter Dafrosa erlitten den Martertod unter Kaiser Julian um das Jahr 363. Mit ihrer Schwester Demetria wurde auch Bibiana
vor den Stadtpräfekten geführt. Unberührt durch die glänzenden Vorstellungen, antworteten beide: „Wir sind reich genug im
Besitze unseres heiligen Glaubens“, und mit Verachtung aller irdischen Schätze und Freuden, die mit dem Tode enden, zogen
sie den blutigen Martertod vor, welchen Demetria im Kerker, Bibiana durch Totschlagen erlitt.
„Alles ist Eitelkeit, außer Gott lieben und ihm allein dienen.“
Nachfolge Christi, 3.B. 49.K.: „Dafür, daß du jetzt deinen Willen in kleinen Dingen aufgibst, wirst du immerdar deinen Willen im
Himmel haben!“
Tapfer ist der Löwensieger,
Tapfer ist der Weltbezwinger,
Tapferer, wer sich selbst bezwingt!