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Höchster Wert seit fünf Jahren: Besitz und Verschaffung von Kinderpornografie

(Kultur und Medien) Die Zahl der
polizeilich erfassten Straftaten im Zusammenhang mit sogenannter
Kinderpornografie ist 2013 nach Informationen der Zeitung „Die Welt“
stark gestiegen. Dies gehe aus der bundesweiten Polizeilichen
Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr hervor, die der Zeitung vorliege.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) stellt die Zahlen an diesem
Mittwoch in Berlin vor. So stieg beim Delikt „Besitz und Verschaffung
von Kinderpornografie“ die Zahl der Fälle um etwa 28 Prozent auf 4144
Straftaten, die Aufklärungsquote sei im Vergleich zu 2012 leicht
gesunken.

Der Bund
Deutscher Kriminalbeamter (BDK) kritisiert, dass die Politik oft die
notwendigen Haushaltsmittel im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von
Kindern zu pornografischen Zwecken vorenthalte. „Bearbeitungszeiten von
18 bis 24 Monaten sind heute nicht mehr selten, sondern eher die Regel“,
sagte der BDK-Vorsitzende André Schulz. In vielen Bundesländern müsse
die Polizei Privatfirmen beauftragen, um sichergestellte Festplatten mit
verdächtigen Fotos und Videos auszuwerten.

Die Täter
erhalten mit ihrer Nachfrage eine Industrie aufrecht, deren Standorte
Kambodscha und die Philippinen oder vor der Haustür Bulgarien und
Rumänien sind. Dort werden Filme und Bilder produziert, mit Kindern als
Darstellern, deren Armut rücksichtslos ausgenutzt wird. Im vergangenen
Jahr stieß das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen auf Aufnahmen
eines Knaben, der jahrelang von einem Mann missbraucht und wie ein
Sklave in einem Käfig eingesperrt worden war.

Trotz solcher
Verhältnisse ist das BKA personell nicht gerade optimal aufgestellt. Die
Hintermänner der Kinderporno-Industrie sitzen meist im Ausland. Dort
laufen auch die Daten deutscher Kunden ein. Gelingt ausländischen
Ermittlern ein Schlag gegen Kinderporno-Ringe, werden beschlagnahmte
Beweismittel erst einmal zentral ans Bundeskriminalamt überstellt. Denn
es ist international zuständig.

Im BKA muss das
Material aufbereitet werden aber das kostet meist viel Zeit und
erfordert minutiöse Ermittlungen. Erst wenn sie abgeschlossen sind,
können die Beweismittel schließlich an die Strafverfolger in den
zuständigen Bundesländern weitergeleitet werden. 

Allerdings
verfügt das BKA-Referat „Auswertung von Sexualdelikten zum Nachteil von
Kindern und Jugendlichen“ gerade einmal über 27 Beamte. Zwei Mitarbeiter
weniger als im Jahr 2011.

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