Als sie 25 Jahre alt geworden war, erschien ihr Christus in einer Vision und erschloss ihr dabei die Geheimnisse der mystischen Vereinigung mit ihm, die ihr bisher unbekannt gewesen waren. Gertrud wurde zu einer „Heroldin des gottmenschlichen Herzens des allerbarmenden Heilands“. Ihr „Gesandter der göttlichen Liebe“ kündet „unermüdlich von der zarten und starken Menschenliebe Gottes“, deren höchstes Sinnbild für die hl. Gertrud das Herz des Heilandes war. Einst wünschte die hl. Gertrud zu erkennen was wohl aus den verschiedenen Geschenken, die der Herr in seiner überreichen Huld ihr erteilt hatte, das heilsamste sei, um es den Menschen zu ihrem Nutzen zu offenbaren. Da gab der Herr folgende Antwort: „Den größten Nutzen bringt es den Menschen, wenn sie sich allzeit daran erinnern, dass ich der Jungfrau Sohn, für das Heil des Menschgeschlechtes vor Gott Vater stehe. So oft sie nun aus menschlicher Gebrechlichkeit im Herzen fehlen, opfere ich mein unbeflecktes Herz für sie Gott Vater zur Entsühnung auf . . . worin immer sie Fehlen sogleich versöhnt meine Unschuld Gott Vater, so dass sie durch Reue allzeit leicht Verzeihung erlangen.“
Quelle: Herz Jesu, ich vertraue auf dich! – Karl Schaffer – Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur (DVCK) e. V.