Wir Menschen haben Schwächen und Fehler als Mitgift in unser Erdenleben bekommen, mit denen wir zu rechnen, mit denen wir uns abzufinden haben. – Gott, der uns schwach erschuf, hat Nachsicht mit uns. Aber wir dürfen uns mit ihnen nicht zufrieden geben. Wir dürfen keinerlei Freundschaft mit ihnen schließen, noch stille Duldung ihnen gewähren. Wir müssen gegen sie kämpfen, solange wir sie haben. Wenn wir sie auch nur einen Tag unbehelligt lassen, werden sie größer. Wer sich nur einen Tag gehen lässt, ist morgen ärger als heute. Sie begleiten uns wie unser Schatten, und gerade dann, wenn wir sie besonders von uns fernhalten wollen, drängen sie sich umso größerer Gewalt durch, weil sie ihren Besitzstand nicht verlieren wollen. So ist zu erklären: daß der Mensch, der täglich besser wird, immer mehr Fehler an sich findet und sich immer weniger gut vorkommt.
Solange wir gegen unsere Fehler kämpfen, steh es nicht schlecht mit uns. Also mutig voran!
„Ein Kampf ist des Menschen Leben auf Erden.“
(Job 7, 1.)
Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. – St. Gabriel-Verlag, Wien