Die erste dieser Wunderblumen ist der christliche Gehorsam. Wie rührend ist der Gehorsam des hl. Joseph in der Erfüllung des göttlichen Willens!
Mitten in der Nacht erscheint ihm der Engel des Herrn und spricht: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten.“ Und wie das Evangelium erzählt, „stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter in der Nacht und floh nach Ägypten“. (Math. 2, 13.-15.).
Auch Maria gehorchte in demütiger Freudigkeit.
Von Jesus seinem 12. bis 30. Jahre wird uns im Evangelium nur das eine berichtet: „Er war ihnen untertan“. (Luk. 2, 51.). Der hl. Ambrosius fügt bei: „Er war Joseph und Maria untertan nicht aus Schwachheit, sondern aus Liebe und Ehrfurcht.“ Die Unterwürfigkeit ist gut, nicht niedrig und unwürdig, sondern ruhmvoll und erhaben.
Die zweite Blume, die den Garten der heiligen Familie von Nazareth schmückt, ist das Veilchen der Demut und Bescheidenheit, das im Verborgenen blüht. Die heilige Familie hatte sich nach ihrer Rückkehr aus Ägypten in Nazareth niedergelassen. Nazareth war ein kleiner einsamer Ort in Galiläa, so bedeutungslos. Das Nathanael, als er hörte Jesus sei aus Nazareth, ganz verwundert zu seinem Mitapostel Philipus sagte: „Kann denn aus Nazareth etwas Gutes kommen?“ (Joh. 2, 46.) Dort im stillen Nazareth übte der heilige Joseph sein schlichtes Handwerk aus und blieb in seiner Zurückgezogenheit den Menschen verborgen. Es sollte uns der hohe, überragende Wert eines bescheidenen, nach den Willen Gottes geregelten Lebens gezeigt werden. In Nazareth wird uns Demut gepredigt, und diese Lehre hat weit größeren Einfluß auf die Zukunft der Menschen ausgeübt, als alle politischen Ereignisse zusammengenommen.
Die heilige Familie diente dem Herrn im Verborgenen.
Pflegt in der Familie das gemeinschaftliche Gebet. Erziehet eure Kinder zur Frömmigkeit und Tugend. Fliehet den Müßiggang. Vertrauet auf Gott und seine allmächtige Gnade. Nehmt eure Zuflucht zu Maria und Joseph. Sie seien eure Begleiter in Freud und Leid; ihr Andenken sei in euren Herzen, ihre Namen auf euren Lippen, damit sie euch führen zu Jesus, unserem Herrn und Gott, der da ist unsere Hoffnung im Leben, unser Trost im Sterben und unser ewiger seliger Lohn im Reiche seiner Herrlichkeit. (S.E. Dr. Georgius Schmid v. Grüneck. Bischof v. Chur)
Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ – Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ – DVCK e.V.