Tue denen nicht weh, die du liebhast! Schon mancher hörte dies Wort mit einem Lächeln, als ob er sagen wollte: „Wie wäre es mir möglich, denen weh zu tun, die ich liebe?“ Und doch, wenn wir am Abend aufrichtig und ernstlich nachdenken, finden wir da nicht eine Menge kleiner, vielleicht auch unbewußter Lieblosigkeiten in unserem Benehmen? Hier ein kurzes, kaltes Wort, wo freudige und liebevolle Teilnahme erhofft wurde. Dort eine ungeduldige Bewegung, vielleicht auch eine aufbrausende Bemerkung, wenn uns ein Familienmitglied bei der Arbeit oder bei der Lektüre störte. Einmal ein vergessener Dank für einen Akt der Liebe, für ein uns zuliebe gebrachtes Opfer. Ein anderes Mal ein frostiger Empfang, der dem uns wohlwollenden Besucher deutlich zeigt, daß er ungelegen kommt; das Zurückweisen einer Bitte oder ähnliches – sind das nicht alles Dinge, die weh tun und um so weher, je größeren Anspruch der Gekränkte auf unsere Liebe hat?
Leider sind dies stechende Mücken, die gar gerne durch das Familienzimmer schwirren und jene am öftesten verletzen, die uns am allernächsten stehen und das meiste Recht auf unsere Liebe haben.
„Wir hängen zu sehr an unseren eigenen Gewohnheiten und Übungen und tadeln zu leichtfertig die Handlungsweise anderer, verachten dieselbe, wenn sie nicht nach unserem Geschmacke ist. Nachsicht heilt oft weit mehr Übel in einer Stunde als Unwille in einem ganzen Jahre.“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige: Hl. Eduard, König (1002 bis 1066). „Selig sind die Sanftmütigen.“
Ein solcher Fürst, bei welchem der Glanz der reinsten Sanftmut mit der Größe der königlichen Macht wetteiferte, war der hl. Eduard, König von England. Sein Grundsatz bei Besteigung des Thrones lautete: „Der Wohlstand eines Reiches hängt von dem guten Zustand seiner Religion ab, und das beste Mittel, ein Volk glücklich zu machen, besteht in der Pflege des Gottesdienstes und der Gottesfurcht.“ Huldvoll gegen alle, mitleidig mit den Bedrängten, freigebig gegen die Armen, lebte er für sich höchst einfach. Besondere Verehrung weihte er der Himmelskönigin und dem hl. Evangelisten Johannes. Wer ihn im Namen des Liebesjüngers um etwas bat, war der Erhörung gewiß. Beweint von seinen Untertanen, tief betrauert von seiner edlen Gemahlin, schloß er seine Augen 1066 im 64. Lebensjahr. –
„Lernet von mir, denn ich bin sanftmütig und demütig von Herzen.“
Letzte Erscheinung U.L.F. von Fatima 1917
„Unbeflecktes Herz Mariä, sei unsere Rettung und die Rettung der ganzen Welt.“
Nachfolge Christi, 1.B. 16.K.:
„Wenn du aus dir selbst nicht einen Menschen machen kannst, wie du ihn möchtest, wie wirst du einen anderen nach deinem Wohlgefallen umschaffen können?“
„Ertraget einander in Liebe!“ (Eph. 4, 2.)