Der Sonntagsgottesdienst. Jeder katholische Christ ist streng verpflichtet, an Sonn- und Feiertagen sich von jeder
knechtlichen Arbeit zu enthalten und einer heiligen Messe mit gebührender Andacht beizuwohnen. Heilige Ruhe ist geboten.
Der Körper soll ausruhen, die Seele soll ausruhen. Diese findet ihre Ruhe in großen heiligen Gedanken und hoffnungsfroher
Ewigkeitssehnsucht. Die Seele ruht ja nicht vom Pflügen, Ackern und Zimmern usw. aus, sondern vom Alltagsgeschwätz und
von den täglichen Sorgen, die Seele ist von Lerchenart, ihr Sehnen geht nach oben.
Der Sonntagsgottesdienst ist der Mittelpunkt des ganzen religiösen Lebens einer Pfarrgemeinde und darum von größter
Wichtigkeit. Die heilige Messe wiederholt in unblutiger Weise den Erlösungstod auf Kalvaria. Jesus Christus wird in der Kirche
anwesend, wie er sterbend lebt und lebend stirbt. Wundervolles Geheimnis, von dem ein religiöses Gemüt immer wieder
ergriffen wird! Und aller Segen für unser übernatürliches Leben, für unser Arbeiten im Dienste der ewigen Seligkeit geht von der
heiligen Messe aus. Sie ist die Sonne der Kirche, die Quelle aller Gnaden, aus ihr stammt aller Erlösungssegen und schöpfen
alle Gnadenmittel ihre Kraft und Wirksamkeit. Nun wird aber im Meßopfer die unerschöpfliche Heils- und Gnadenquelle des
Kreuzopfers aus der Vergangenheit in die Gegenwart versetzt, aus der Ferne in die nächste Nähe gerückt.
Wenn so das heilige Meßopfer die Herzmitte alles katholischen Lebens ist, so kann man sich das Verhältnis der
Gläubigen zu ihm klar deuten. Man pflegt zu sagen:
Wem die Religion nicht das Erste ist, dem ist sie das Letzte.
Was gilt da von einem Katholiken, dem es an praktischer Liebe und Hochschätzung zum heiligsten Opfer fehlt?
„Wie ohne Wurzel der Baum nicht wachsen, wie ohne Fundament kein Gebäude sich erheben, wie ohne Quelle der
Bach nicht fließen kann, so kann das christliche Leben und jede andere Tugend nicht gedeihen, sich nicht aufbauen und zur
Quelle des ewigen Lebens werden, wenn dasselbe nicht vom Glauben ausgeht!“ (Hl. Augustinus)
„Die heilige Messe ist die Sonne aller geistlichen Übungen, der Mittelpunkt der christlichen Religion, die Seele der Frömmigkeit,
das unaussprechliche Geheimnis, welches den Abgrund der göttlichen Liebe in sich begreift!“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige: Hl. Alfons Rodriguez, Laienbruder S.J. Er hatte bei der Arbeit seine Gedanken stets auf Gott gerichtet und starb
1617, im Alter von 86 Jahren.
Nachfolge Christi, 3.B. 16.K.: „Du findest keinen vollen Trost als in Gott, dem Tröster der Armen und Beschützer der
Demütigen!“
Sonntag – Tag der Sonne – sei Sonnenschein deiner Umgebung!