Fröhlichkeit ist der Anteil der Verehrer des göttlichen Willens, namentlich, wenn sie Gottes heiligen Willen nicht nur leiden, sondern auch tun. Ein lebenskundiger und seelenerfahrener Mann sagte einmal: „Das sichere Ergebnis des Handelns nach Gottes Willen ist die daraus entspringende Fröhlichkeit.“
Es ist die Fröhlichkeit des Guten Gewissens. Unfehlbar tritt sie ein, sooft wir, und sei es auch in kleinen Dingen, den Willen Gottes verwirklichen. Freuden, die wir uns davon erhoffen, dass wir in irgendeinen Stück unsren eigenen Willen tun oder haben; solche Freuden bleiben Oftmals aus. Nie bleibt die Zarte, innige, starke Freude aus, die im Gehorsam gegen Gottes Willen liegt. Und wie eine sichere, so ist es auch eine ganz reine Freudenquelle. Gottes Heiligen Willen zu tun.
Diese Freude ist ohne jede Beimischung von Vorwürfen und Selbstanklagen oder von Angst und Furcht und ist frei vom Erdgeschmack der Vergänglichkeit. Sie ist vielmehr eine Ankündigung und Anzahlung des ewigen Lohnes, der den Verehrern des göttlichen Willens gegeben wird. Wer den Willen Gottes tut und Leidet, wird ja jeden Tag mit Gott mehr verwandt und verwachsen; Christus sagt geradezu von einem solchen, er werde ihm Bruder und Schwester und Mutter. Der Wille Gottes wird sein Wille, das Herz Gottes sozusagen ausgetauscht mit seinem Herzen; da muss denn auch die Seligkeit, die in diesem Herzen ruht, allmählich auch des Menschen Seligkeit werden. So wird dann ganz von selber der Himmel der ewige Lohn derer, die erfüllt sind von der Andacht zum Willen Gottes.
Nicht von jeder Andacht kann man dies sagen; es kann einer diese oder jene Andacht in äußerlicher Frömmigkeit eifrig üben und dabei noch weit entfernt sein vom Reiche Gottes. Dagegen die Liebe zum Willen Gottes, die gar nicht veräußerlichen kann, ist der gerade Weg zum ewigen Leben. Die Andacht zum Heiligen Willen Gottes ist wohl die schwerste aller Andachten, denn sie verlangt Taten; sie bedeutet Unterwerfung, Gehorsam, Verzichten, Brechen des eigenen Willens.
„Wahrhaft wohlgelehrt ist, wer den Willen Gottes
tut und den eigenen Willen aufgibt!“
(Thomas von Kempen, Nachfolge Christi)
„Kein Auge hat es gesehen, kein Ohr gehört und in
keines Menschen Herzen ist es gedrungen,
was Gott denen bereitet, die ihn lieben!“
(1. Kor. 2, 9.)
Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. – Hrsg.: DVCK e, V., Frankfurt am Main