Ohne Luft kein Leben . . . Ohne dich, mein Gott, keine Lebendigkeit. Luft ist unsichtbar, ich kann sie nicht fassen. Gott, auch dich können meine Sinne nicht wahrnehmen, und doch bist du da, umgibst mich, durchdringst mich bis in mein Innersten, wie mich die Luft umgibt und durchdringt.

Manchmal lockt mich das schöne Wetter heraus aus der dumpfen Enge meines Werktags in die frische Luft, wo ich frei und unbeschwert atmen kann. Ich begreife, mein Gott, dass ich die Last meines Alltags von Zeit zu Zeit abschütteln muss, um nur dich zu suchen, in Stille und Gebet.

In verpesteter Luft habe ich das Gefühl, ersticken zu müssen, und versuche, frische Luft zu erlangen.

In der Versuchung muss ich ebenso handeln, mein Gott. Das Gewissen soll sich melden und frische Luft verlangen. Doch meine Nachlässigkeit ist mein Gewissen stumpf geworden. Hilf mir zu einem feinfühligen Gewissen.

Ich kann das Fassungsvermögen meiner Lunge erweitern, damit ich freier atme und ungestörter lebe.

Ebenso muss ich ein stärkeres Verlangen nach dir, meinem Gott, wecken. Gott, schenke mir Freude, in freier Luft zu atmen.

Quelle: Jugend vor Gott – Gedanken und Gebete – Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer