Der Gedanke an die Ewigkeit war es, der die heiligen Martyrer stärkte, daß sie freudig für ihren heiligen Glauben Qual und Folter erduldeten, ja selbst das Leben hingaben. Der heilige Timotheus wurde, noch jung an Jahren, zur Richtstätte hinausgeführt, um den Qualen eines grausamen Todes überliefert zu werden. Deshalb fürchtete seine fromme Mutter, er könnte beim Anblick der Marterwerkzeuge schwach werden. Daher rief sie ihm zu: „Mein Kind, mein Kind, denk an die Ewigkeit!“ Dieser Gedanke gab ihm Kraft, das kurze Leben zu verachten, um dafür das ewige, glückliche Leben einzutauschen.
Zum hl. Augustinus kam jemand mit der Frage, was er an dem Grabe eines Mannes, der ein sehr sündhaftes Leben geführt hatte, anscheinend aber reumütig gestorben war, sagen würde. Er gab darauf zur Antowrt: „Was möchtest du denn gern, daß ich sagen soll? Soll ich sagen, daß er verdammt ist? Das werde ich nicht tun, denn es ist nicht meine Sache, ihn zu richten. Oder soll ich sagen, daß er selig gestorben ist? Das wage ich nicht, denn ich möchte dich nicht betrügen.
Was ich also sagen werde, ist dies: Tue du Buße, und zwar sogleich. Rette deine Seele und kümmere dich nicht darum, was aus ihm geworden sein mag.“
„Welcher Trost ist es, mit Jesus im Herzen zu sterben! – so groß, daß es der Mühe wert ist, ihn durch das ganze Leben mit großer Vorsicht zu bewahren.“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige: Hl. Laurentius Justiniani, Bischof (1381 – 1455). Als er eines Tages auf der einen Seite über die Ehren und Reichtümer der Welt und auf der anderen Seite über das Harte und Mühevolle des Klosterlebens nachdachte und beides gegeneinander unparteiisch abwog, da warf er einen Blick auf ein Bild des Gekreuzigten und sprach:
„Du bist meine Hoffnung, o mein Gott, auf dich vertraue ich unerschütterlich“ – und er eilte zum Kloster St. Agatha und ließ sich das Ordenskleid anlegen. – Welch glückliche Wahl hatte er getroffen! – In alle Ewigkeit wird er darüber frohlocken. Später wurde er Bischof von Venedig. Als man den schwerkranken Greis auf ein bequemeres Lager bringen wollte, verweigerte er diese Annehmlichkeit mit den Worten:
„Mein Heiland ist nicht auf Federn, sondern am harten Kreuzesholz gestorben“, und verlangte, auf seine gewöhnliche Lagerstätte gelegt zu werden. Als er seine letzten Augenblicke nahen fühlte, erhob er seine Augen zum Himmel und sprach:
„Ich komme, guter Jesus, zu dir!“
Hl. Viktorinus, Bischof von Pettau (Steiermark), Martyrer +304.
Nachfolge Christi, 1.B. 23.K.: „Hast du je einen Menschen sterben sehen, so bedenke, daß auch du auf demselben Wege hinübergehen wirst!“
Dein Lohn ist groß im Himmel!