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Fest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel (Skapulierfest)

Das Skapulier ist ein Sakramentale der Kirche und als solches ein Zeichen, durch das die Kirche jedem, der es gläubig trägt, Gnade vermittelt.

Das braune Skapulier der seligen Jungfrau Maria vom Berge Karmel gehört als Kleidungs¬stück zum Ordensgewand des Karmelitenordens, in der bekannten kleinen Form wird es auch von Laien getragen.

Der Karmeliterorden wurde im Jahre 1155 vom Kreuzfahrer Berthold von Kalabrien gegründet. Dieser baute auf dem Berg Karmel im Heiligen Land eine Marienkirche und lebte in der Nähe mit zehn Einsiedlern. In Stille und Einsamkeit wollten sie nach dem Vorbild Mariens, unter dem Schutz des Propheten Elias, ganz für Christus leben. Die Einsiedler schlossen sich zur Ordensgemeinschaft zusammen, die, innig mit der Gottesmutter verbunden, immer wieder deren besonderen Schutz erfahren durften. Papst Honorius III. bestätigte ihre Ordensregel. Schon bald wurde das Skapulier als Teil des Ordensgewandes Zeichen der innigen Hingabe an Maria und Unterpfand des Schutzes und der Hilfe, die dem Orden durch Maria gewährt wurden. Unter dem sechsten, tatkräftigen Ordensgeneral Simon Stock breitete sich der Orden über ganz Europa aus und zog auch das Volk durch seine tiefe Marienverehrung an.

Am 16. Juli 1251 erschien dem Ordensgeneral Simon Stock die Gottesmutter, in der Hand das Skapulier, und sprach zu ihm: „Siehe, mein geliebter Sohn, das Skapulier deines Ordens. Es ist das besondere Gnadenzeichen, das ich für dich und für die Kinder vom Berge Karmel erfleht habe. Wer mit diesem Gewand bekleidet stirbt, wird das ewige Feuer nicht erleiden. Siehe, es ist ein Zeichen des Heiles, eine Schutzwehr in Gefahren, ein Unterpfand des Friedens und des ewigen Bundes mit mir.“

Im Volke erwachte der Wunsch, mit dem Orden verbunden zu sein. Es bildeten sich Skapulierbruderschaften, in denen sich Weltleute dem Orden anschlossen und das Skapulier in der verkleinerten Form trugen. Die Kirche hat das Tragen des Skapuliers eindringlich empfohlen. Sinn und Aufgabe des Skapuliers: Wer sich von einem Priester in das Skapulier einkleiden läßt, weiht sich der Gottesmutter und stellt sich unter ihren besonderen Schutz. Wer das Skapulier trägt, soll sich ernsthaft bemühen, aus dem Geist Mariens zu leben. Vor allem soll er Maria nachahmen in ihrem Glauben und in ihrer Treue zu Gott. Er soll der Kirche dienen und seinen Mitmenschen durch Gebet, Opfer und tätige Liebe. Die Hingabe und die Weihe an Maria verwirklicht sich vor allem durch tägliche treue Pflichterfüllung in der Familie und im Beruf.

Die Verpflichtung ist, das Skapulier tatsächlich auch immer zu tragen. Statt des Skapuliers aus Stoff darf im Notfall auch eine Skapuliermedaille getragen werden. Zur Gewinnung des „Samstag-Privilegs“ (Befreiung aus dem Fegefeuer) soll man sich am Mittwoch und Samstag der Fleischspeisen enthalten; notfalls kann diese Forderung auch durch tägliches Gebet von drei „Ave Maria“ ersetzt werden. 
(P. Max Dudle, Sonne Dich)

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