„Es ist eine ernste Sache um die wahre Freude“, sagt schon der Weltweise Seneca. Man darf nicht vergessen, daß alle wahre Freude verdient sein will und nur als Lohn für eine geordnete Lebensführung genossen werden kann. Aller wahren Freude Voraussetzung und Vorbedingung ist daher: Erfüllung der Pflicht, gewissenhafte Lebensarbeit; Treue gegen den irdischen und ewigen Beruf, normale Herzensstellung gegen Gott und den Mitmenschen.
Das Edelweiß der Freude, der wahren Seelenfreude kann sich unmöglich einwurzeln und dauernd ansiedeln unter den Dornen und Disteln und Brennesseln eines arbeitsscheuen, pflichtvergessenen Lebens, nicht im Sumpf und Morast der Unzucht und Unmäßigkeit, nicht in liebloser Selbstsucht, nicht in der Trägheit, nicht in einem gottvergessenen Dasein. Jenes Edelweiß braucht tiefen, reichbesonnten Bodengrund, Höhenluft und Alpennatur. Sein bester Standort ist der Stand der Gnade, ein Leben der Tugend und Heiligkeit. Da fehlt es nie; aber es fehlt auch nicht im Leben des armen und ärmsten Sünders, sobald er sich nur entschieden wieder der Sonne zukehrt und seine Schritte aus der Tiefe zur Höhe lenkt; gleich lacht es ihm entgegen und muntert ihn auf in seinem herben Bußgeschäft.
Und je mehr es aufwärts geht, je reiner die Lebensluft wird, je ernster man es nimmt mit seiner Pflicht, je mehr die Brust sich weitet in der warmen Sonnenregion der Liebe, desto weniger wird man über Mangel an Freude zu klagen haben, desto mehr entwickelt sich der Wille zum Meister und Herrscher, der die Macht hat und zum Trübsinn sprechen kann: Weiche! und zur Freude: Komm! (Bischof v. Keppler)
Tagesheilige: Vigil des Apostels Thomas. Jeder Nachfolger Jesu soll das große Gebot der Nächstenliebe im Leben verwirklichen, dann leistet er auch Aposteldienste und wird einmal Apostellohn bekommen.
Hl. Dominikus v. Silos, Benediktiner, Spanien +1073.
Hll. Eugen und Macarius, Priester und Martyrer in Arabien, gest. um 363.
Nachfolge Christi, 2.B. 5.K.: „Gott allein ist des Herzens wahre Freude!“
Werde ein Meister der Freude!