Es mag sein, dass alles fällt,
dass die Burgen dieser Welt
um dich her in Trümmer brechen.
Halte du den Glauben fest,
dass dich Gott nicht fallen lässt:
Er hält sein Versprechen.
Es mag sein, dass Trug und List
eine Weile Meister ist,
wie Gott will, sind Gottes Gaben.
Rechte nicht um Mein und Dein;
manches Glück ist auf den Schein,
lass es Weile haben.
Es mag sein, dass Frevel siegt,
wo der Fromme niederliegt;
doch nach jedem Unterliegen
wirst du den Gerechten sehen
lebend aus dem Feuer gehen,
neue Kräfte kriegen.
Es mag sein, die Welt ist alt;
Missetat und Missgestalt
sind in ihr gemeine Plagen.
Schau dir’s an und stehe fest:
Nur wer sich nicht schrecken lässt,
darf die Krone tragen.
Es mag sein, so soll es sein!
Fass ein Herz und gib dich drein;
Angst und Sorge wird’s nicht wenden.
Streite, du gewinnst den Streit!
Deine Zeit und alle Zeit
stehen in Gottes Händen.
Rudolf Alexander Schröder
Quelle: Zwischen Gewalt und Gnade
Katholisches Hausbuch 1992
St. Benno Verlag, Leipzig