Bischof, Augustinus Egger. (Eine Stimme aus dem Grabe, Fortsetzung)
„Omnia vanitas! Alles ist Eitelkeit!“ Das Lob tut nicht mehr wohl, die Verkennung nicht mehr wehe; alle Aufregung dieser Dinge wegen war eitel, nur das nicht, was ich von beiden in Ergebenheit und Demut Gott aufopferte. Jetzt hat sich der Wert dieser Dinge für mich sogar umgekehrt; denn auf Erden geerntetes Lob kann am Gerichtstage zum Gegenteil werden und ungerechte Verkennung zum Ruhme gereichen. „Fratres, qui gloriatur, in Domino glorietur! – Brüder, wer sich rühmt, der rühme sich im Herrn!“ Welche Torheit, nicht einzig und allein Gottes Ehre und Ehre vor Gott zu suchen!
Vanitas! Alles ist vorüber. „Aeternitas! Ewigkeit!“ Der Baum ist gefallen, und wie er gefallen, bleibt er liegen. Ich war Priester und Bischof, der Sachwalter Gottes auf Erden, und jetzt ist die Stunde der Rechenschaft über mich hereingebrochen. O ernste Stunde für jede Seele, noch viel ernster für einen Priester und Bischof! Wer muß nicht zittern vor ihr! Der Richter ist gerecht, und ich bin ein Sünder; aber er ist auch barmherzig, und ich gehe ihm entgegen, indem ich mit Herz und Mund den katholischen Glauben bekenne, indem ich reumütig und vertrauensvoll das Kreuz umfasse, indem ich mich auf die Verheißungen, die Verdienste, die Gnaden meines Erlösers stütze.
„In te, Domine, speravi, non confundar in aeternum. Auf dich, o Herr, habe ich gehofft, ich werde in Ewigkeit nicht zuschanden werden.“
Wenn ich auch auf den Himmel hoffe, einer schweren Zeit der Läuterung kann ich nicht entgehen. Allzuschnell meint man, daß ein Verstorbener der Hilfe nicht mehr bedürfe, allzubald ist ein Bischof vergessen.
„Miseremini mei, miseremini mei, saltem vos, amici mei! „Erbarmet euch meiner, erbarmet euch meiner, wenigstens ihr, meine Freunde (Job).“ (Fortsetzung S. 89)
Leiden Christi. Jesus von Nazareth, der König der Juden! So heißt die Inschrift am Kreuze. – Ja, er ist ihr wahrer König und Herr, der Retter von Sünde, Tod und Hölle. –
Ich bete dich an und weihe dir mein ganzes Herz.
Tagesheilige: Hl. Cyrill, Diakon und Martyrer, Libanon.
Hl. Eustasius, Apostel Bayerns +629.
„Die Christen müssen wie die Sterne sein, die am Himmel stehend, sich nicht um das Irdische sorgen, sondern nur darauf bedacht sind, ihrem Lauf zu folgen und ihren Beruf zu erfüllen, indem sie der Welt ihr Licht mitteilen.“ (Hl. Anselm)
Nachfolge Christi, 1.B. 24.K.: „Dann wird uns ein strenges Leben und eine harte Buße lieber sein, als alle irdischen Ergötzungen!“
„Erbarmet euch meiner, wenigstens ihr, meine Freunde!“