„Siehe, ich komme!“ Was tut Jesus im Geheimnis der Beschneidung?
1. Er verdemütigt sich. Gibt es wohl etwas, was in höherem Grade unvereinbar wäre als die Sünde und die Gottheit? Damit wir von der Last unserer Sünden befreit werden, muß der Erlöser sie auf sich nehmen … von da ab tritt seine Größe in den Hintergrund.
2. Er leidet. Hier beginnt die Aufopferung des göttlichen Lammes.
Sein Blut fließt. Seine Beschneidung ist die Übernahme seines Todes am Kreuze.
3. Er erlöst, und zwar wen? Alle Menschen, wenn sie es wollen.
Er sühnt unseren Ungehorsam durch seine tiefe Verdemütigung, unsere Sinnlichkeit durch seine Schmerzen.
Göttliches Kind, nimm den Namen Jesus (Erlöser oder Heiland) an. Er sei gepriesen!
Jesu Lehren. Er zeigt uns den Wert der Seelen. – Wenn ich dieses Leben betrachte, wie es unter Leiden beginnt, sich fortsetzt und vollendet, dann drängt sich mir der Schluß auf: Entweder hat Jesus zu viel getan, oder ich tue nicht genug. Er lehrt uns die geistige Beschneidung, durch welche er die alttestamentarliche ersetzen will: die Vernichtung und Unterdrückung jeder sündhaften Begierde, jeder ungeordneten Leidenschaft. Die Verpflichtung zu dieser Beschneidung stellt er in den Worten auf: „Wenn jemand mir nachfolgen will, so muß er sich selbst verleugnen; er nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“
In allen Geheimnissen seines Lebens bekämpft der Erlöser jene dreifache Begierlichkeit, welche so viele zu Sklaven des Teufels macht, um uns ein Beispiel zu geben. Dem Stolz und der Habsucht stellt er die Liebe zur Erniedrigung und zur Armut entgegen, besonders in seiner Menschwerdung und Geburt. – Dem ungezügelten Verlangen nach sinnlichen Genüssen stellt er die Liebe zum Leiden gegenüber und zeigt es schon in der Beschneidung. Sein freiwilliges Martyrium begann im Schoße Mariens und endigte am Kreuze und bietet in jedem einzelnen Umstande das Beispiel der vollkommensten Abtötung.
Der Kreislauf der Welt. Der bekannte Prediger Johann Geiler von Kaisersberg hat einmal den Kreislauf der Welt in folgender, auch heute noch nicht veralteter Weise geschildert:
„Friede macht Reichtum – Reichtum macht Übermut – Übermut bringt Krieg –
Krieg bringt Armut – Armut macht Demut – Demut macht … Frieden“.
Tagesheilige: Namen Jesu Fest (seit 1721)
Hl. Odilo, Benediktiner und Abt in Cluny +1048. Er führte das Allerseelenfest für sein Kloster ein.
Nachfolge Christi, 1.B. 1.K. 1.V.:
„Wer mir nachfolgt, der wandelt nicht in der Finsternis, spricht der Herr!“
„Siehe, – ich komme!“