Sind Sie bereit, digital zu entschlacken? Ein Plan für die kommende Fastenzeit.
Medienfasten hat viele Vorteile für unsere körperliche, mentale und geistliche Gesundheit:
1. Verbundenheit mit Gott – Wir fasten, um Gottes Gnade, die in uns und um uns herum wirkt, mit größerer Klarheit erkennen zu können. Das Fasten macht uns frei um in unserer Fähigkeit, Gottes Stimme zu hören, zu wachsen und großzügiger auf Ihn zu antworten, auf Ihn, der uns mit seiner überreichen Liebe beschenkt. Wenn wir unser Leben vom digitalen Ballast befreien, schaffen wir Raum für das Pflegen unserer Beziehung zu dem, der uns liebt. Eine vertiefte Beziehung zu Christus wirkt sich auf unsere täglichen Lebensentscheidungen aus, einschließlich unserer Mediennutzung, und hilft uns, von nun an eine bessere Medienauswahl zu treffen.
2. Mehr Energie – Längere Bildschirmzeit kann energieraubend sein, vor allem abends kurz vor dem Schlafengehen. Das Licht des Bildschirms sendet Dopamin an das Gehirn und regt Denkprozesse an, die einen erholsamen Schlaf verhindern. Der durch die Bildschirmarbeit gestörte Schlaf verringert unsere Energie. Der Verzicht auf digitale Medien eine Stunde vor dem Schlafengehen kann uns helfen, besser zu schlafen. Wir können uns auch dafür entscheiden, die Bildschirmzeit einzuschränken, um uns Zeit für körperliche Tätigkeit zu nehmen. Körperliche Aktivität erhöht die Herzfrequenz, versorgt die Blutkörperchen mit Sauerstoff und steigert so die Energie.
3. Bessere Konzentration – Durch übermäßige Bildschirmnutzung werden die Gehirnfunktionen gestört, so dass wir uns nicht mehr richtig auf die vorliegende Aufgabe konzentrieren können. Mitteilungen und Werbung lenken uns ab und stören unsere Konzentration. Die unmittelbare Zufriedenstellung und die unaufhörliche Geschwindigkeit der Informationen im Internet verringern unsere Aufmerksamkeitsspanne. Wenn wir uns abgewöhnen, alles Mögliche online anzuschauen, was unsere Aufmerksamkeit in Beschlag nimmt oder sie zerstreut, können wir unser Gehirn darin üben, länger bei der Sache zu bleiben und unsere Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.
Es gibt Medikamente auf dem Markt, die den Verstand anregen sollen, aber eine günstigere und sicherere Methode, das Gehirn zu stimulieren und die Konzentration zu steigern ist das digitale Fasten.
4. Innerer Frieden – Manchmal nutzen wir digitale Medien um Langeweile zu vertreiben oder um schwierigen äußeren Situationen zu entfliehen. Aber wenn wir unseren Geist mit Inhalten füllen, die uns dazu bringen, unser Leben mit dem anderer zu vergleichen, und mit beunruhigenden Nachrichten, Gewalt, Online- Streitereien oder der Meinung anderer über uns, stört das nur unseren Frieden.
Der Frieden kann wiederhergestellt werden, wenn wir uns in Gott verankern. Wenn wir das Telefon oder andere digitale Geräte beiseitelegen, können wir wahrnehmen, wer und was um uns herum ist. Wir können Gott, dem Schöpfer von allem, für das Schöne danken, das wir oft übersehen, wenn wir uns auf unsere Bildschirme fokussieren.
5. Bessere Beziehungen – Digitales Fasten verbessert unsere Beziehungen, weil es uns hilft, andere Menschen als vollwertige Personen wahrzunehmen und nicht nur die Aspekte, die sie online von sich zeigen. Wir lernen die Menschen besser kennen, je mehr Zeit wir mit ihnen verbringen. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit nur auf unsere Bildschirme richten, können wir unser Gegenüber nicht wirklich sehen und hören. Zuhören ist eine Kunst. Wir müssen lernen, mit unseren Ohren zu hören, was der andere sagt. Mit dem Verstand und dem Herzen zuzuhören, zeigt Interesse, Anteilnahme, Fürsorge und Liebe. Je mehr wir digitale Ablenkungen weglegen wenn wir in Gesellschaft sind, desto stärker werden die Beziehungen sein. Sie werden sogar unsere Lebensqualität erhöhen.
Anleitung
Wie funktioniert ein Medienfasten? Wie beim Fasten von Speisen und Getränken gibt es auch beim Fasten von Medien verschiedene Möglichkeiten. Dieses Fasten kann periodisch durchgeführt werden, vor allem dann, wenn wir den Bildschirm für die Arbeit oder das Studium nutzen. Es kann sich auf bestimmte Medien oder Apps beziehen oder auf eine bewusste Entscheidung darüber, was wir online stellen und wie oft wir Inhalte erstellen und uns mit ihnen beschäftigen. Die radikalste Form des Fastens ist der digitale Entzug, bei dem das Gerät oder die App für einen längeren Zeitraum abgeschaltet wird.
Hier einige Vorschläge:
Tägliches Fasten
Stellen Sie Ihr Telefon eine Stunde vor dem Schlafengehen bis eine Stunde nach dem Aufstehen auf „nicht stören“. Ein längerer Zeitraum ohne digitale Unterbrechungen macht einen ruhigen Abend und eine erholsame Nachtruhe leichter möglich.
Verwenden Sie eine Bildschirmzeit-App, mit der Sie Ihre sozialen Medien oder Spiele-Apps zu bestimmten Zeiten sperren können, z. B. während der Arbeit, im Unterricht oder vor dem Schlafengehen. Stellen Sie Ihren Telefonalarm oder einen Timer auf eine Stunde oder weniger ein. … Schalten Sie Musik, Radio oder Podcasts auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder beim Sport aus.
Legen Sie bestimmte Zeiten fest, zu denen Sie die Meldungen des Telefons abrufen, z. B. um 9 Uhr morgens, mittags und um 18 Uhr abends.
Schalten Sie Ihre Meldungen auf stumm, damit sie nicht den ganzen Tag über angezeigt werden. Auf diese Weise vermeiden Sie Unterbrechungen und fühlen sich nicht gezwungen, Ihr Telefon ständig zu überprüfen.
Schauen Sie sich nur eine Folge einer Serie an, anstatt die ganze Saison in einem Zug zu verschlingen. Planen Sie im Voraus, wie viele Episoden Sie ansehen werden, und halten Sie sich daran. Setzen Sie sich ein Zeitlimit für Ihren täglichen Fernsehkonsum. Checken oder posten Sie in den sozialen Medien nur einmal am Tag oder nur zu Zeiten, in denen Sie keine anderen
Verpflichtungen haben. Begrenzen Sie die Häufigkeit, mit der Sie nach neuen Likes oder Kommentaren Ausschau halten.
Wenn Sie sich mit Freunden zum Beispiel zum Kaffee treffen, schlagen Sie vor, während des Treffens keine Handys zu benutzen. Fordern Sie die anderen auf angenehme Art und Weise auf, eine Stunde lang nicht auf ihr Handy zu schauen. Mal sehen, wie sich das Gespräch entwickelt!
Regelmäßig 24-Stunden-Fasten
Schalten Sie dabei alle Ihre digitalen Geräte aus und legen Sie sie für einen Zeitraum von 24 Stunden beiseite. Achten Sie darauf, wie oft Sie in dieser Zeit den Drang verspüren, Ihr Handy einzuschalten.
Eine ganze Woche Fasten
Halten Sie sich eine Woche lang von allen sozialen Medien fern. Entfernen Sie die Apps von Ihrem Telefon. Vermeiden Sie eine Woche lang das Spielen Ihres Lieblingsvideospiels. Schalten Sie das Radio im Auto aus oder hören Sie eine Woche lang keine Musik, wenn Sie Sport treiben oder Hausarbeiten erledigen. Lesen Sie lieber ein Buch auf Papier als E-Books, Web-Comics oder Fan-Fiction-Seiten. Verzichten Sie eine Woche lang auf Online-Einkäufe. Gehen Sie in ein echtes Geschäft, wenn Sie etwas brauchen.
Fasten an den Wochenenden
Machen Sie ein 48-stündiges digitales Fasten. Verbringen Sie das Wochenende mit Freunden oder der Familie. Sperren Sie Ihr Handy nicht komplett weg, falls Sie sich mit Freunden treffen wollen, aber schalten Sie Ihre Benachrichtigungen aus und deaktivieren Sie alle Apps außer dem Telefon und den SMS-Nachrichten. Verzichten Sie über das Wochenende auf alle Unterhaltungsmedien. Planen Sie stattdessen eine Tätigkeit im Freien oder ein aktives Projekt. Nutzen Sie die Zeit, die Sie normalerweise mit den Medien verbringen würden, für eine Gebetsübung, wie z. B. das Lesen der Heiligen Schrift oder die eucharistische Anbetung.
Die ganze Fastenzeit hindurch
Verzichten Sie in der Fastenzeit auf Ihre Social-Media-Apps auf Ihrem Handy. Checken Sie sie nur, wenn Sie am Computer oder Tablet sind. Entfernen Sie die Spiele-App, die Ihnen die meiste wertvolle Zeit raubt, für 6 Wochen. Analysieren Sie, was Sie anstelle des Spiels getan haben. Schauen Sie sich keine YouTube-Videos mehr an und tun Sie stattdessen etwas Aktives. Kaufen Sie lieber bei echten Geschäften ein als im Internet.
Einen Plan für das Medienfasten erstellen
Zu Beginn sollten Sie sich über Ihren Mediengebrauch klar werden und das Ziel Ihres Fastens festlegen. Vielleicht wollen Sie sich zum Beispiel abgewöhnen, impulsiv zum Handy zu greifen, wenn Sie sich langweilen oder unzufrieden sind. Oder Sie möchten Ihren Medienkonsum ausbalancieren, damit Sie mehr Zeit für Ihre Beziehung zu Gott und zu anderen Personen haben. Die Bestimmung einiger konkreter Punkte für ein digitales Fasten im Hinblick auf das von Ihnen erwünschte Ziel macht das Fasten realistischer und hilft Ihnen, sich an das zu halten, was Sie sich vorgenommen haben.
Erkennen Sie Ihre Gewohnheiten
1. Machen Sie einen Medien-check. Schreiben Sie auf, was Sie gestern stundenweise gemacht haben. Achten Sie darauf, wie viel Zeit Sie mit der Nutzung von Medien verbracht haben, im Vergleich zu der Zeit, die Sie mit anderen Menschen oder mit Dingen verbracht haben, die nichts mit technischen Geräten zu tun haben.
2. Identifizieren Sie die Apps und Geräte, die für Sie problematisch sind. Schreiben Sie sie auf und begründen Sie, warum sie Probleme verursachen. (Süchtig machend? Beunruhigende Inhalte? usw.)
3. Was sind die Auslöser für Ihren übermäßigen Medienkonsum? Vielleicht greifen Sie zum Beispiel zu den Medien, wenn Sie sich langweilen, einsam oder ängstlich sind. Oder Sie haben einige Medien immer eingeschaltet, während Sie andere Dinge tun, so dass Sie nie „offline“ sind.
4. Überprüfen Sie die Bildschirmzeitfunktion Ihres Telefons, Computers oder Tablets, um zu sehen, wie viel Zeit Sie pro Tag oder Woche mit bestimmten Apps/Geräten verbringen.
Benennen Sie Ihr Ziel
Was wollen Sie erreichen und warum?
1. Wie viel Zeit möchten Sie idealerweise mit bestimmten Apps/Geräten pro Tag verbringen? Pro Woche?
2. Gibt es etwas, das Sie ganz abschaffen möchten?
3. Überlegen Sie, welche Vorteile Sie sich von dieser Veränderung erhoffen.
Bestimmen Sie den Zeitraum des Fastens
Wie soll das aussehen?
Was werden Sie tun, um den Zugang zu der störenden App/dem störenden Gerät einzuschränken?
Überlegen Sie Alternativen
Überlegen Sie sich Alternativen zu der Zeit, die Sie mit Ihrer App/Ihrem Gerät verbringen, und listen Sie diese auf, z. B. regelmäßige Gebetszeiten, ein neues oder altes Hobby, Sport und/oder Zeit an der frischen Luft oder ein richtiges Buch – nicht digital – lesen.
Konkrete Handlungen
Erstellen Sie eine Liste mit konkreten Maßnahmen, die Ihnen helfen werden, Ihr Ziel zu erreichen. Sie könnten z. B. einen Freund einladen, mit Ihnen mitzufasten, oder jemanden bitten, Sie während des Fastens zur Verantwortung zu ziehen.
Voraussehbare Hindernisse
Schätzen Sie mögliche Hindernisse ein und überlegen Sie, wie Sie diese überwinden können. Wenn Sie z. B. wissen, dass Sie das Fasten am ersten Wochenende abbrechen könnten, planen Sie Ihre Wochenendaktivitäten im Voraus, oder wenn Sie glauben, dass Sie aus Gewohnheit zu Ihrem Gerät greifen könnten, legen Sie eine Notiz auf Ihrem Gerät an, die Sie an das Fasten erinnert.
Quelle: NCR—von einem Auszug des Buches Mediafasting v. Sr. Nancy Usselmann