Das Feuer der Liebe Gottes. Einzig schön schreibt der heilige Augustinus in seinen „Bekenntnissen“: „Was ist das, was meine Seele liebt? Ich habe die Erde gefragt und ihre Luft und ihre Kunst und ihre Wissenschaft, und sie antwortete mir: Ich bin es nicht. – Ich habe das Meer gefragt und den Handel und Verkehr, den es trägt, und die Reichtümer, die daraus entstehen, und es antwortete: Ich bin es nicht. – Ich habe die Sonnensysteme gefragt, die blendende Schönheit des Universums, und es antwortete:
Ich bin es nicht. – Quaere super nos! Suche über uns! – Gott hat deine Seele erschaffen, darum findet sie ihr Genügen nicht in dem, was altert und vergeht, sondern nur in dem stets währenden, unwandelbaren Gotte. – Du hast uns, o Gott, für dich erschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es in dir ruht!“
Tagesheilige: Hl. Augustinus, Bischof von Hippo und Kirchenlehrer +430.
Schon in jungen Jahren wurde der Geist des talentvollen Knaben durch schmutzige Literatur und sittenloses Theaterleben vergiftet. Nach glänzenden Studien auf der Hochschule zu Karthago wurde der junge Gelehrte in seiner Geburtsstadt Tagaste, nachher in Karthago und Rom, Professor der Beredsamkeit. In Mailand, wohin er dem Rufe zur Professur gefolgt war, hörte er die Predigten des gefeierten Erzbischofs Ambrosius, die ihn im Verein mit der Lesung der Heiligen Schrift und einer inneren Gnadenstimme nach schweren Kämpfen zur Bekehrung führten. Sein Lorbeer welkte ewig nicht. Das unermüdliche Flehen der Mutter schafft ihm Kraft von oben.
Ambrosius‘ milde Art eilt ihm zu Hilfe. Da trifft Augustinus die Mahnung des Weltapostels: „Nicht in Schwelgerei und Trinkgelagen, nicht in Unzucht und Unlauterkeit: sondern ziehet an den Herrn Jesus Christus.“ (Röm. 13,13. u. 14.) Das bricht die Macht des Bösen. Und St. Augustinus jauchzt in Siegesfreude: „O mein Gott, deine Schönheit ist unvergleichlich, deine Macht unwiderstehlich. O Liebe, die du immer glühst und nie erlischest, entzünde mich, Gott, meine Liebe!“ Und auf eiligem Pfade schritt er voran von Stufe zu Stufe. Er ward Hirte in der Herde des Herrn. Mit seinen Schriften ward er Lehrer der Jahrhunderte, der frömmste unter den Gelehrten, der gelehrteste unter den Frommen. Berühmt sind seine Schriften über die Gnade und seine Selbstbiographie: die „Bekenntnisse“.
Nachfolge Christi, 1.B. 25.K.: „Du wirst im Guten nur so viele Fortschritte machen, als du dir selbst Gewalt antust!“
„Wenn der und der es gekonnt hat, warum soll ich es nicht auch können?“ (Hl. Augustinus)