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Die Reinigung der seligen Jungfrau Maria

und die Darstellung Jesu im Tempel

 Ich preise dich und danke dir, Herr Jesus Christus, Urheber der Reinheit, für deine demütige Darstellung im Tempel Gottes, wo du mit Opfergaben und Geschenken gleichwie einer der Söhnen Adams von deinen Eltern dargestellt und mit fünf silbernen Münzen gleich einem Sklaven auf dem Markt losgekauft wurdest. Ich preise dich, heiligster Erlöser der Welt, für deine demütige Unterwerfung unter das göttliche Gesetz. Obwohl du frei warst von jeglicher Belastung durch Sünden, hast du dich, um uns ein Beispiel wahrer Unterwerfung zu geben, in allem den gesetzlichen Vorschriften ausgesetzt.

Ich verherrliche dich für die unermessliche Demut deiner allerseligsten Mutter und für ihre bereitwillige Unterwerfung unter die gesetzliche Anordnung. Obwohl sie in der Geburt und nach der Geburt heilige Jungfrau war, weigerte sie sich dennoch nicht, den Ritus der Reinigung auf sich zu nehmen.

Welche gnadenreich Darstellung, welche liebenswürdige Sühne, weil sie freiwillig und völlig ohne irgendeine Schuld war!

Aber was kann ich dir, meinem Herrn, anbieten oder was kann ich zurückgeben, für all’ das, was du mir geschenkt hast? O wie nötig hätte ich die Reinigung zur Abwaschung meiner Sünden, wie nützlich wäre mir die gebührende Sühne für die Vergehen! Denn ich bin beschmutzt durch so vielfältige und schäbige Sünden.

Deshalb schaue ich auf dich, gütigster Herr Jesus Christus, und bitte dich: Würdige dich, für mich Sühne zu leisten und durch deine lautere Opferung meine Sünden abzuwaschen, damit ich den Tempel der himmlischen Wohnung rein und geläutert betreten und deinen heiligen Namen würdig in Ewigkeit loben kann. Bitte auch du für mich, holde Mutter Gottes, glorreiche Jungfrau Maria, dass mir meine Sünden verziehen werden und mir Zeit gegeben wird, zu bereuen und einen festen Vorsatz zur Besserung zu machen, um der Hilfe der göttlichen Gnade würdig zu werden.

Und was mir fehlt, den Wohltaten Gottes Dank zu erweisen, das ergänze du an meiner Stelle, gütigste Mutter, indem du dich selber mit deinem vielgeliebten Sohn dem Angesicht des Vaters in der Herrlichkeit darbringst. Deine jungfräuliche Unversehrtheit möge wohl meine geistige als auch meine leibliche Unreinheit entsühnen, deine Liebe möge meine Lauheit entzünden, deine Demut meinen Hochmut beugen, dein freiwilliger Gehorsam die verderbte härte meines Eigendünkels brechen.

Ich lege mich selber in deine und deines geliebten Sohnes Hände; und was immer ich zu tun vermag, ich werde stets bereit sein euch zu dienen. Ich bringe dar ein Paar Turteltauben, gewissermaßen als zweifache Zerknirschung: erstens wegen des Schmerzes über meine Sünden und Nachlässigkeiten, und zweitens aus Sehnsucht nach den ewigen Freuden. Ich opfere gerne auch zwei kleine Tauben dem Herrn, um nämlich eine zweifache Lauterkeit im Herzen zu bewahren: Ich strebe danach, niemanden Böses mit Bösen zu vergelten, und darüber hinaus das Böse mit dem Guten zu besiegen.

Würdige dich, o guter Jesus, dies alles mir zu gewähren. Du wurdest heute von deiner demütigen jungfräulichen Mutter im Tempel dargestellt und von dem gerechten und gottesfürchtigen Simeon voll Freude liebevoll in den Händen gehalten.

 

Quelle: Nachfolge Mariens – Thomas von Kempen – EOS-Verlag – D 86941 St. Ottilien

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