Unterschätzen Sie die Kraft des Gebetes nie! Sie ist
unermesslich stärker als alle Kräfte der Atome. Gründen sie in ihren
Arbeitsplätzen Gebetsgemeinschaften, die vor der Arbeit, während Arbeitspausen
und nach der Arbeit beten. Zweifeln sie nicht an der Wirkung, ich könnte Ihnen
von manchen Beispielen erzählen, wo schier Unglaubliches geschah. Lassen Sie
sich von allfälligen Spöttern nicht abhalten, ich kenne Fälle, wo Spötter bald
selbst mitgebetet haben. Es gibt nichts Stärkeres als das gemeinsame Gebet: „Denn
wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter
ihnen“ (Mt. 18, 20). Betriebe, die von Gebetsgemeinschaften getragen sind,
bestehen alle wirtschaftlichen Schwierigkeiten, niemand wir als arbeitslos auf
die Straße gestellt. Dafür lege ich noch einmal die Hand ins Feuer, und ich
kann dies ruhig tun, denn Christus ist mein Bürge. Ein „Betrieb“, es ist der
größte und älteste der Welt, der vom Gebet getragen wird, hat seit zweitausend
Jahren alle wirtschaftlichen, politischen und inneren Schwierigkeiten
überstanden und wird sie auch weiterhin überstehen: die Kirche. Schließen Sie
sich deshalb diesem „Betrieb“ vertauensvoll an und bedenken Sie daß auch hier
Menschen tätig sind und daß er deshalb nicht fehlerlos sein kann.
Der heilige Giovanni
Don Bosco, der Begründer des Salesianerordens, erbetete und erarbeitete
sein großes, weltweites Hilfswerk aus dem materiellen Nichts durch die Fülle
des göttlichen Alles. Wenn man ihn vor finanziellen Problemen warnte, sagte er:
„Ich arbeite für Gott und der Himmel bezahlt alles.“ Nicht nur Don Bosco ist
ein Beweis, daß diese Rechnung immer aufgeht. Es braucht das Wagnis der Hingabe
an Gott, das aber eigentlich gar kein Wagnis ist, wie die Hingabe an einen geliebten
Menschen. Die Treue Gottes hat keinen Seiner Getreuen, keinen Arbeiter des „Ora
et labora“ je enttäuscht. Allerdings, Liebe bedingt Freiheit, und Gott, der
sich nach unserer Liebe sehnt, kann uns nicht zwingen, Ihn zu lieben. Zwang zu
Liebe wäre ein Widerspruch in sich selbst. Es ist deshalb sinnlos, von Gott
diesen Widerspruch verlangen zu wollen, weil Er, der die Liebe ist, sich selbst
widersprechen müsste. Daher ist der allmächtige Gott in der Liebe zu uns ohne
unsere Liebe machtlos. Er müsste uns die Freiheit und damit unser Menschsein
nehmen, die Freiheit, mit der wir uns für oder gegen Ihn entscheiden können.
Quelle:
Die Kräfte der Atome und Kraft des Gebetes – Max Thürkauf
Die Kräfte der Atome und Kraft des Gebetes – Max Thürkauf