Für den deutschen „Otto-Normal-Katholiken“ eine Selbstverständlichkeit: Die stehende Handkommunion. Die Masse der jüngeren Kirchenbesucher kennt nichts anderes, die älteren Jahrgänge, die noch vor der Liturgiereform am Gottesdienst teilnahmen, haben die ehrwürdige Tradition der Mundkommunion so gut wie vergessen.
Noch vor wenigen Jahrzehnten hätte sicherlich jeder gelacht, hätte man behauptet, in Kürze dürfte jeder einfache Gläubige den Leib des Herrn mit seinen ungeweihten Händen berühren. Doch heute? Wer weiß überhaupt noch, welchen unschätzbaren Schatz er da in seinen Händen hält? Eine Umfrage am deutschen Katholikentag von 2003 zeigt es deutlich: 88% der anwesenden Katholiken sahen keinen Unterschied mehr zwischen dem protestantischen Abendmahl und der katholischen Messe.
Es ist fraglich, ob man diese Menschen überhaupt noch als gläubige Katholiken bezeichnen kann bzw. ob man sie überhaupt noch zum Empfang der heiligen Kommunion zulassen kann, wenn die zentralsten Aspekte unseres Glaubens einfach unbekannt sind oder gar ignoriert werden. Doch die Gläubigen tragen die geringste Schuld an dieser verheerenden Entwicklung.
Im Religionsunterricht an deutschen Schulen fällt kein Wort mehr von Transsubstantiation oder Realpräsenz. Das gleiche Bild zeigt sich im Kommunionunterricht, man gewinnt zumeist eher den Eindruck, es handle sich beim eigentlichen Himmelsbrot um ein reines Zeichen zum Gedächtnis an unseren Herrn – welch Trugschluss.
Auch unser heiliger Vater will, so der päpstliche Zeremonienmeister, dass bei den Papstmessen die kniende Mundkommunion wieder üblich wird. Denn letztendlich ist die Handkommunion eigentlich nur ein Indult – eine Ausnahmegenehmigung – für einige Länder wie Deutschland, Österreich oder die USA. Somit wurde bei den vergangenen Papstmessen bewusst ein Betschemel eingesetzt, um die Gläubigen zum knienden Empfang der hl. Kommunion anzuhalten.
Hören wir auf unser Herz und fassen wir Mut für einen würdigen und rechten Empfang des allerheiligsten Sakramentes vom Altare. Hören wir auf die mahnenden Worte so vieler Heiliger und unseres Papstes und empfangen wir den heiligen Leib des Herrn kniend in den Mund – eine Form des Kommunionempfangs, die schon seit vielen Jahrhunderten üblich und noch heute offizielle Norm für den würdigen Empfang dieses Sakramentes ist.