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Christus erscheint seiner Mutter

Maria ist gekleidet wie eine Nonne: Das Weiß ihres Schleiers ist Symbol ihrer Reinheit und das Blau ihres Mantels ist Symbol für den Himmel, ist sie doch die Himmelskönigin.

Als ihr Christus erscheint, geht sie vor ihm in die Knie. Ihr Sohn trägt einen roten Umhang, Symbol für Liebe und Blut und zeigt ihr, wie später dem Apostel Thomas, seine Wundmale. Maria schaut noch leicht zweifelnd und hält ihm erschrocken, leicht abwehrend, ihre offenen Hände entgegen. Sie will ihn nicht berühren, wie es kurz vorher Maria Magdalena wollte (Noli me tangere!).

Die Begegnung findet am Eingang einer gotischen Kirche statt. Am Eingangspfeiler rechts erkennt man die Figur des hl, Paulus mit Schwert unter einem Baldachin und darüber, nicht mehr ganz sichtbar, die „Verkündigung“. Auf der anderen Eingangsseite steht Johannes Bapt. mit Lamm auf einem Sockel und in der Ecke links oben ist Pfingsten dargestellt.

Im Hintergrund sieht man, wie Christus aus dem Grab steigt. Um das Grab liegen drei Wächter und dahinter zeigt sich ein weiß gekleideter Engel. Links davon erkennt man drei Frauen, welche am Ostermorgen zum Grab gehen.

Der Maler dieses Bildes ist wohl der flandrische Maler Rogier van der Weyden (1400 -1464). Manche schreiben dieses Bild auch seinem Landsmann Juan de Flandes (um 1465 -1519) zu. Das Bild ist in Zentralperspektive gearbeitet, wobei der Fluchtpunkt sehr hoch liegt. Durch diese Perspektive und die extreme Verkleinerung der rückwärtigen „Auferstehung“ versucht der Maler dem Bild Tiefe zu geben. Allein es fehlt der Übergang:

Der Vordergrund geht bis zur rückwärtigen Tür und dann beginnt übergangslos der Hintergrund.
A. Epple

 

Quelle: Der Fels, Titelbild April 2020.
Eichendorfer Str. 17, D-86916 Kaufering.
Redaktion: Hubert.Gindert@der–fels.de

© Nachdruck ist mit Quellenangabe gestattet.

 

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