Im Kreuz ist Trost! „Ich versetze mich“, schreibt Lacordaire, „oft in die Katakomben zurück. Dort finde ich, wenn meine Hoffnung wankt, die Energie meiner Seele und die nötige Ruhe wieder. Ich stelle mir vor jene Armen, jene Arbeiter und Sklaven, jenes verachtete Volk, welches sich unter dem triumphierenden Rom eines Nero und Trajan hier verbarg. Die Tatsache, daß ein Mann in Judäa am Kreuze gestorben war, nebst ihrem eigenen Blute, das war das einzige, was die Christen dem Druck der ganzen Welt, die sie verfolgte, entgegenstellen konnten.
Am Abend, bei nächtlichem Schatten und dem Lichte der Fackeln wird der gemarterte Leib einiger von ihnen gebracht. Sie zählten die Wunden, sie sahen mit ihren Augen und fühlten mit ihren Händen die Furchen, welche die Folter in diese schwachen, schutzlosen Glieder gegraben, und jene, welche frommen Sinnes die Überreste gesammelt, erzählten von dem Wutgeschrei der Menge gegen die Martyrer und von der unerschütterlichen Geduld dieser.
Keine Träne fiel auf diese traurigen Reliquien; die Alte Kirche weinte nicht, sie hoffte. Jeder Leib, der hier bestattet wurde, war für sie ein Stein in der Mauer der Stadt Gottes, das Fundament für künftige Siege, ein Ruf zu Gott und dessen unsichtbarer Gerechtigkeit. So verflossen drei Jahrhunderte, die schönsten Jahrhunderte der Welt; denn sie lebten in der Hoffnung, die durch nichts begründet war als den Tod des Gottmenschen. Und wir, die wir aus der Nacht der Katakomben zum Licht herausgetreten sind, die Tage Konstantins, Karls des Großen und unsere eigenen gesehen haben, wir sollten zagen?“
Der König ging uns voran mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes. Wir stehen zum Königsbanner; im Kreuz ist Heil, Trost, Ehre und Sieg. Stehet zu ihm in Treue, alle: denn dieses Zeichen des Kreuzes wird am Himmel sein, wenn der Herr zum Gerichte kommt.
Tagesheilige: Hl. Johannes und Paulus, Martyrer, +362. Es waren zwei Brüder, die in der Alten Kirche sehr viel verehrt wurden; sie werden heute noch im Kanon der heiligen Messe und in der Allerheiligenlitanei genannt. Das Brevier nennt sie „Zwei Männer der Barmherzigkeit, zwei Oliven und leuchtende Kandelaber vor dem Herrn“.
Hl. Rudolf, Bischof und Bekenner.
Nachfolge Christi, 1.B. 25.K.: „Sei eingedenk deines Berufes, den du ergriffen hast, und halte dir das Bild des Gekreuzigten vor.“
Die Alte Kirche weinte nicht, sie hoffte!